Rheinland-Pfalz:Verdacht auf Giftspinne: Polizei schließt Supermarkt

Eine Kundin findet im rheinland-pfälzischen Simmern mehrere verdächtige Kokons in einer Bananenkiste. Daraufhin wird Alarm ausgelöst.

Es ist früher Abend in einem großen Supermarkt in Simmern, Rheinland-Pfalz. Eine Kundin will in der Obstabteilung nach den Bananen greifen und macht eine seltsame Entdeckung: Zwischen den Früchten findet sie mehrere Kokons.

Schnell kommt der Verdacht auf: Die Kokons könnten von einer gefährlichen, vor allem in Südamerika verbreiteten Spinnenart stammen, der brasilianischen Wanderspinne, wissenschaftlich Phoneutria genannt . Sie gilt als eine der giftigsten Spinnen weltweit, das bei einem Biss übertragene Gift kann selbst einen gesunden erwachsenen Menschen töten. Exemplare der brasiliansichen Wanderspinne gelangten schon in mehreren Fällen unbeabsichtigt in Bananankisten nach Europa und tauchten in Supermärkten auf.

Wohl deshalb reagierte das Personal in Simmern schnell und alarmierte Feuerwehr und Polizei. Die schloss den Supermarkt kurzerhand und begründete das später im Polizeibericht mit einer "nicht näher zu verifizierenden Gefahrenlage in Bezug auf eine möglicherweise giftige Spinne".

Sogar ein Spinnensachverständiger aus dem Zoo in Landau wurde herangezogen. Er untersuchte die Kokons. "Die Lage war zunächst nicht einzuschätzen, zumal auch Eier auf den Boden gefallen waren. Wir mussten jedes Risiko ausschließen", sagte ein Polizeisprecher.

Nach knapp zwei Stunden gab es Entwarnung. Dem Experten zufolge stammten die Kokons von einer einheimischen Spinnenart. Der Supermarkt konnte wieder öffnen.

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