Heftige Unwetter haben die Hitze in Deutschland beendet und mancherorts schwere Schäden angerichtet. Besonders schlimm traf es in der Nacht das rheinland-pfälzische Framersheim. Eine Windböe riss die Dächer mehrerer Gebäude auf. An einer nahen Kreisstraße entwurzelte der Sturm alle Bäume. "Als wenn jemand mit einer großen Säge durchgegangen wäre", sagt ein Polizeisprecher.
Ortsbürgermeister Ulrich Armbrüster schätzt den Gesamtschaden in dem 1600-Einwohner-Ort auf acht bis zehn Millionen Euro. Der Innenminister des Landes, Roger Lewentz, sagte, betroffen seien etwa 60 bis 100 Häuser.
Mehrere Einwohner Framersheims wurden von umherfliegenden Gegenständen getroffen. Schwer verletzt wurde glücklicherweise niemand.
Am Mittwochmorgen gingen die Bestandsaufnahme und Aufräumarbeiten weiter. Der Ort im Landkreis Alzey-Worms soll unter anderem überflogen werden, um ein genaueres Bild der Zerstörung zu erhalten.
Was genau da über Framersheim wütete, ist noch unklar. Die Polizei sprach von einer Windhose, die sich gegen 18.12 Uhr durch den Ort bewegte. Dass es sich um einen Tornado handelte, wollte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zunächst nicht bestätigen. Die Bedingungen für Tornados seien am Dienstag ziemlich schlecht gewesen. "Das deutet für uns eher auf eine Fallböe hin, auf eine ziemlich starke Gewitterböe."
Umgestürzte Bäume, vollgelaufene Keller und abgedeckte Dächer hielten die Einsatzkräfte auch andernorts bis in die frühen Morgenstunden auf Trab. Verletzte gab es nach Polizeiangaben kaum, Einsätze dafür aber viele. Die Gewitter und Unwetter waren vom Südwesten Richtung Osten gezogen und hatten am Abend und in der Nacht Brandenburg, Berlin, Sachsen und Bayern erreicht. Die Unwetter sorgen für Abkühlung in Deutschland: Dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zufolge soll es einen Temperatursturz um teils mehr als zehn Grad Celsius geben.