Prozess:Polizistin mit Metallstange verletzt: Mann vor Gericht

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Eine Strafgesetzbuch liegt in einem Sitzungssaal. (Foto: Nicolas Armer/dpa/Symbolbild)

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Berlin (dpa/bb) - Nach einem Angriff auf eine Polizistin mit einer Metallstange hat am Berliner Landgericht der Prozess gegen einen 52-Jährigen begonnen. Der Mann soll die 30 Jahre alte Beamtin unter anderem am Kopf verletzt haben. Die Staatsanwaltschaft geht von einem versuchten Totschlag aus. Der Beschuldigte erklärte zu Beginn der Verhandlung am Dienstag, er sei „durchgedreht an dem Tag“ und habe in Panik zugeschlagen. Er habe aber nicht in Tötungsabsicht gehandelt, so der 52-Jährige.

Zu dem Geschehen war es im November 2021 in Berlin-Spandau während eines Einsatzes gekommen. Nachbarn des Beschuldigten hatten laut Ermittlungen wegen einer Ruhestörung durch den 52-Jährigen die Polizei alarmiert. Der Mann soll bei der Tat wegen einer Erkrankung nicht schuldfähig gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft strebt seine Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an.

Der Beschuldigte soll laut Ermittlungen mit einer etwa 500 Gramm schweren Metallstange die 30-jährige Beamtin angegriffen und auf ihren Kopf sowie auf die zur Deckung erhobenen Unterarme geschlagen haben. Sie habe unter anderem ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten. Als Zeugin schilderte die Beamtin, der Mann sei mit einer Eisenstange, die er über dem Kopf gehalten habe, aus der Wohnung gestürmt. „Ich konnte nur noch die Arme hochreißen.“

Der 52-Jährige sagte weiter, seine Erkrankung habe ihn damals „fest im Griff gehabt“. Immer wieder sei es durch ihn zu Ruhestörungen gekommen. Als Polizisten vor der Tür standen, habe er zunächst mit der Metallstange „gewedelt“. Er sei dann mit Pfefferspray besprüht worden und habe „in Rage zweimal zugeschlagen“. Das bedauere er und bitte um Entschuldigung. Der Prozess geht am 6. Oktober weiter.

© dpa-infocom, dpa:221004-99-01305/2

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