Prozess um britische TV-Köchin:Assistentinnen von Nigella Lawson freigesprochen

Nigella Lawson vor dem Londoner Gericht Anfang Dezember (Foto: Getty Images)

Seit Wochen hatte der Prozess in Großbritannien für Aufsehen gesorgt, jetzt sind die beiden Assistentinnen der populären TV-Köchin Nigella Lawson freigesprochen worden. Im Fokus des Verfahrens standen aber ohnehin nicht die Angeklagten, sondern ihre ehemalige Chefin und deren Ex-Mann.

Die früheren Assistenten der britischen Fernsehköchin Nigella Lawson und ihres Ex-Manns Charles Saatchi sind nach einem dreiwöchigen Gerichtsverfahren in London freigesprochen worden. Die beiden Schwestern Elisabetta und Francesca Grillo waren wegen Betrugs angeklagt.

Sie sollen als persönliche Assistentinnen des Paars hohe Geldsummen veruntreut und mit Lawsons Kreditkarten Luxuskleidung und -taschen gekauft haben - für insgesamt etwa 685.000 Pfund (etwa 820.000 Euro). Den Darstellungen der Anwälte der beiden Frauen zufolge gab es eine Übereinkunft zwischen Lawson und den Assistentinnen, wonach diese über Geld hätten verfügen können, solange sie über Lawsons Drogenkonsum Stillschweigen bewahrten.

Denn vor allem deswegen hatte der Prozess in Großbritannien seit Wochen für Aufsehen gesorgt: weil in dem Verfahren auch Anschuldigungen gegen die populäre TV-Köchin und ihren inzwischen geschiedenen Mann laut geworden waren. Lawson, die sich öffentlich stets als "Göttin der Häuslichkeit" inszeniert hatte, hatte als Zeugin unter anderem gestanden, Kokain und Cannabis konsumiert zu haben, weil ihr Ex-Mann, der 70-jährige Kunsthändler und ehemalige Werbeagentur-Chef Charles Saatchi, ihr "das Leben zur Hölle" gemacht habe.

Lawson war erst vor wenigen Wochen nach zehn Jahren Ehe von Saatchi geschieden worden. Auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzungen waren im Sommer Bilder aufgetaucht, auf denen zu sehen war, wie Saatchi offenbar im Streit seine Frau im feinen Londoner Restaurant "Scott's" am Hals packte. Lawson wandte sich nun gegen die Darstellung, Saatchi habe dabei ihre Nase auf Kokainspuren untersuchen wollen. "Das ist eine Geschichte, die er später aufbrachte, um seinen Namen reinzuwaschen", sagte die Fernsehköchin.

© AFP/dpa/sebi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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