Prozess in Kassel:Mann soll mehr als 170 Mal Kinder missbraucht haben

Seine Opfer waren entfernt mit ihm verwandt oder die Kinder von Bekannten: Ein 55-Jähriger soll sich über Jahre hinweg insgesamt 170 Mal an Minderjährigen vergangen haben. Vor Gericht will er jetzt ein umfassendes Gestndnis ablegen.

Ihm wird vielfacher Kindesmissbrauch zur Last gelegt. In 171 Fällen soll er sich an insgesamt fünf Kindern vergangen haben. Ein Kind soll der Mann allein 83 Mal missbraucht haben.

Jetzt will der Mann vor dem Landgericht Kassel ein umfassendes Geständnis ablegen. "Ich habe Zeit gehabt, nachzudenken", heißt es in einer Erklärung des 55-Jährigen, die sein Verteidiger bei Prozessbeginn verlas. Was seinetwegen passiert sei, sei traumatisch für die Mädchen. "Mir war klar, dass ich Verbotenes tue."

Der Missbrauch erstreckte sich über einen Zeitraum von etwa 20 Jahren, bis der Mann schließlich im Mai vergangenen Jahres gefasst wurde. Viele Taten hat er laut Anklage gefilmt oder fotografiert. Zudem fanden Ermittler fast 40.000 kinderpornografische Fotos und Filme auf dem Computer des Mannes. Einige Dateien soll er auch mit anderen im Internet ausgetauscht haben.

Die Mädchen, die zum Tatzeitpunkt zwischen drei und zehn Jahre alt gewesen sein sollen, waren entfernt mit dem Mann verwandt oder die Kinder von Bekannten.

Schon zu Beginn des Prozesses gab der Richter den Hinweis, dass nach der Verbüßung der Haft eine Sicherungsverwahrung für den Mann in Betracht komme. Die Öffentlichkeit wird vor dem Geständnis vom Prozess ausgeschlossen, weil es darin auch um Details aus dem Intimleben seiner Opfer geht.

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