Promiblog über die "Bloodhound Gang":Immer Ärger mit Jared

Lesezeit: 1 min

Darüber, was eine gute Bühnenperformance ist, gibt es unterschiedliche Ansichten. Jared Hasselhoff, Bassist der "Bloodhound Gang", hielt es für einen Riesenspaß, sich die russische Fahne einmal durch die Hose zu ziehen. Die Russen sahen das ein wenig anders.

Von Christina Metallinos

Wenn ein Rocker ohne Schamempfinden und verletzter Nationalstolz aufeinandertreffen, kann es schon einmal zu Kontroversen kommen. Doch wenn der Bassist der Band "Bloodhound Gang", Jared Hasselhoff (Kampfname: "Evil Jared"), der kaum eine Gelegenheit zum Fauxpas auslässt, sich mit Russland anlegt, kommt es noch viel schlimmer.

Bei einem Konzert in der Ukraine letzten Mittwoch rief Hasselhoff dem Publikum noch "Sagt es Putin nicht!" zu, ehe er sich die russische Fahne in seine offene Hose stopfte - nur um sie hinten wieder heraus zu ziehen. So weit, so niveauvoll. Das Video von der Aktion verbreitete sich im Netz und als die Band am Wochenende beim Kubana-Festival in der gleichnamigen Stadt auftreten sollte, bekam sie den verletzten Stolz der zornigen Russen zu spüren.

Die ordneten nämlich inzwischen ein Verfahren wegen "Schändung des Staatssymbols" an. Die Festivalleitung lud die Band wieder aus und sogar der russische Kulturminister Wladimir Medinski twitterte, dass "diese Idioten" nicht beim Festival in Kuban auftreten würden.

Bei der Flucht Richtung Flughafen bewarfen wütende Russen den Bus der Band mit faulen Eiern und Tomaten. Und als ob das alles noch nicht genug wäre, wurden "Evil Jared" und seine Kumpanen im Wartebereich auch noch von einer Gruppe patriotischer Schläger erwartet, die zum Abschied auf Hasselhoff losgingen.

Ungewohnt zerknirscht entschuldigte sich der zwar noch bei den Russen. Hilft aber nix: Inzwischen prüfen die Behörden, ob sie gegen die Musiker, die inzwischen wieder in den USA sind, ermitteln sollen. Der "Bloodhound Gang" droht nun ein Einreiseverbot oder gar eine Gefängnisstrafe für die Entehrung von Staatssymbolen.

© Süddeutsche.de/dpa/cam - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: