Bei einem Erdrutsch an einem beliebten Touristenstrand in Portugal sind mindestens fünf Menschen getötet und mehrere weitere verletzt worden. Vier Menschen würden noch vermisst, teilte der Zivilschutz mit. Das Unglück ereignete sich demnach am Mittag am Maria-Luisa-Strand in Albufeira an der Algarve.
Ein Augenzeuge sagte der portugiesischen Nachrichtenagentur Lusa, auf einmal sei ein Teil der Felswand am Strand eingestürzt. "Felsbrocken stürzten auf den Strand bis vorn ans Meer, es herrschte große Panik." Der Strand war auch unter ausländischen Touristen sehr beliebt.
Bei den Toten handelt es sich nach offiziellen Angaben um vier Frauen und einen Mann. Der 60-Jährige hatte einen Herzstillstand erlitten. Einige Menschen wurden ins Krankenhaus gebracht, mehrere Badegäste mit leichten Verletzungen konnten noch am Strand behandelt werden.
Unter den Vermissten sind ein Mann und ein Kind, die nach Angaben der Sicherheitskräfte unter den Steinmassen ausfindig gemacht werden konnten, jedoch kein Lebenszeichen von sich gaben.
Nach Angaben eines Behördenvertreters war der Erdrutsch "absehbar". Den Behörden sei das Einsturzrisiko bekannt gewesen und sie hätten mit Schildern darauf aufmerksam gemacht, sagte der Polizeichef von Faro, Marques Pereira, vor Journalisten. Er äußerte sich jedoch nicht dazu, warum der Strand nicht gesperrt wurde.
Dutzende Feuerwehrmänner, Rettungshelfer und Polizisten waren mit Baggern im Einsatz. Die Rettungsarbeiten wurden durch die Gezeiten erschwert, im Laufe des Nachmittags kam die Flut. Die Zufahrtsstraßen zum Strand wurden abgesperrt. Portugals Präsident Anibal Cavaco Silva unterbrach seinen Urlaub an der Algarve, auch Ministerpräsident José Socrates reiste an den Unglücksort.