Der Vater von Tennislegende Steffi Graf ist am Samstag im Alter von 75 Jahren gestorben. Das teilte die Familie von Peter Graf der Nachrichtenagentur dpa mit. Graf soll nach Informationen der Bild vor mehr als einem Jahr an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt sein. Die vergangenen Wochen habe er im Krankenhaus verbracht. Er sei nun in Mannheim gestorben.
"Wir trauern still im Kreise unserer Familie und blicken zurück auf viele schöne Momente, die wir gemeinsam erlebt haben", schreiben Steffi Graf und ihr Bruder Michael auf der Homepage der ehemaligen Tennisspielerin. "Wir haben unserem Vater eine sehr glückliche Kindheit und einen großen Familiensinn zu verdanken." Über der Mitteilung stellten sie ein älteres Foto, das die junge Steffi Graf mit ihrem Vater auf einem Tennisplatz zeigt.
Peter Graf war als ehrgeiziger Vater maßgeblich am Aufstieg seiner Tochter Steffi beteiligt, als ehemaliger Versicherungskaufmann und Gebrauchtwagenhändler begleitete er sie über Jahre hinweg auch als Manager bis an die Spitze ihres Erfolgs. 1987 war Steffi Graf zum ersten Mal Weltranglistenerste. 1988 erlebte sie mit dem "Golden Slam", dem Gewinn aller vier Grand-Slam-Turniere und der olympischen Goldmedaille, das erfolgreichste Jahr ihrer einmaligen Karriere. Steffi Graf gewann 22 Grand Slam Titel, war 377 Wochen die Nummer Eins der Weltrangliste.
Peter Graf geriet allerdings auch in die Negativ-Schlagzeilen. Tiefpunkt war 1997 die Verurteilung zu drei Jahren und neun Monaten Haft wegen Steuerhinterziehung. In der Folge trennten sich die Wege des Erfolgsduos Steffi und Peter Graf, und auch die Ehe mit seiner Frau Heidi ging in die Brüche. Im April 1998 wurde er vorzeitig aus der Haft entlassen, gut ein Jahr später heiratete er seine Lebensgefährtin Britta.