Parlamentarier in Dänemark fordern:Todesstrafe für Evita

Lesezeit: 1 min

Der dänische Prinz Henrik liebt seine Dackeldame heiß und innig. Doch nun muss er um das Leben seines Lieblings bangen - Parlamentarier wollen, dass Evita eingeschläfert wird.

Dänische Parlamentarier fordern drastische Maßnahmen gegen einen königlichen Dackel: Weil die Hündin Evita des dänischen Prinzgemahls Henrik zum wiederholten Mal Soldaten der königlichen Garde angegriffen habe, müsse sie nun getötet werden. Das fordert unter anderem Marlene Harpsö von der oppositionellen Sozialistischen Volkspartei: "Das muss sein, wenn jemand sein Tier nicht unter Kontrolle hat."

Aggressive Dackeldame: Weil sich Hündin Evita nicht immer so zu benehmen weiß wie auf diesem Bild mit Herrchen Prinz Henrik, soll sie nun eingeschläfert werden. (Foto: Foto: dpa)

Der Zeitung Ekstra Bladet zufolge hatte Evita am vergangenen Samstag einen Gardisten am Schloss Fredensborg nördlich von Kopenhagen angefallen. Das Opfer sei mit blutendem Bein ins Krankenhaus gebracht worden.

Selbst ein königlicher Hund müsse sich benehmen, erklärte Bjarne Laustsen von den oppositionellen Sozialdemokraten. Laut Karina Lorentzen Dehnhardt von der rechtspopulistischen Volkspartei (DF), die Dänemarks liberal-konservative Regierungskoalition toleriert, muss die Hündin entweder einen Maulkorb tragen oder eingeschläfert werden.

Schon im Mai vergangenen Jahres hatte Evita Schlagzeilen gemacht, weil sie einen anderen Soldaten der königlichen Garde heftig gebissen hatte. Der Mann musste nach dem Angriff drei Wochen lang krankgeschrieben werden.

Henrik, der Gatte von Königin Margarethe, besingt in seinen Gedichten neben der Natur und dem Frieden auch immer wieder seine Dackeldame. Unter anderem ist etwa in seiner Gedichtsammlung "Flüsternde Brise" die Rede von Evita: "Ich liebe es, dein Fell zu streicheln. Du lieber, du besonderer Hund. Einen Klaps willst du gerne haben. Stolz wie ein Papst empfängst du Schelte wie eine Gnade", zitiert die Berliner Zeitung aus dem Gedichtband.

Am dänischen Hof wuseln meist sogar mehrere Dackel durch die Gemächer. Einer dänischen Illustrierten verriet Prinz Henrik, der auch Ehrenpräsident des dänischen Kennel-Züchterverbandes sowie des dänischen Dackelclubs ist, seine Zuneigung zu den Hunden: "Man wird von ihnen nie enttäuscht. Und sie können nicht tratschen."

Wer jetzt meint, er würde sich damit vor seinem Volk lächerlich machen, der täuscht sich: Eigentlich gilt Dänemark als Paradies für jeden Hund. Beispielsweise dürfen in dem Land die Tiere am Strand frei herumlaufen. Als 1994 eine royale Dackeldame verschwand, half das Volk sogar bei der Suche. Allerdings vergeblich.

Ob die Untertanen allerdings im Fall von Evita ähnlich wohlwollend gesinnt sind, ist fraglich. Prinz Henrik jedenfalls hat sich zu der Forderung der Parlamentarier noch nicht geäußert.

© sueddeutsche.de/AFP/hai/woja - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

First Pets
:Die Tiere im Weißen Haus

Die Obamas haben sich für einen Portugiesischen Wasserhund entschieden. "Bo" ist nicht das erste "First Pet" im Weißen Haus. Ein Überblick über die Haustiere der Präsidenten.

Ulrike Bretz
Jetzt entdecken

Gutscheine: