Niger:Arte-Journalisten droht Todesstrafe

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Wegen einer Reportage über Tuareg-Rebellen wurden vier Journalisten in Niger verhaftet - nun droht ihnen die Todesstrafe.

Der französische Journalistenverband SNJ CGT hat am Dienstag die Europäische Union und die UN aufgerufen, sich für vier Journalisten einzusetzen, denen in Niger die Todesstrafe droht.

Solidaritätskundgebung: In Paris demonstrierten Journalisten für die Freilassung der französischen Reporter. (Foto: Foto: AP)

Den Journalisten wird Gefährdung der Staatssicherheit vorgeworfen, weil sie in dem afrikanischen Land über die Rebellion der Tuareg recherchiert hatten. Unter ihnen sind der Arte-Reporter Thomas Dandois und sein Kameramann Pierre Creisson, der nigrische Korrespondent des französischen Rundfunksenders RFI, Moussa Kaka, und der Direktor des nigrischen Magazins Air Info, Ibrahim Manzo Diallo.

Statt die Freilassung der Franzosen Dandois und Creisson zu fordern, habe Präsident Nicolas Sarkozy ihr Verhalten kritisiert und damit "Wasser auf die Mühlen der nigrischen Behörden" geleitet, erklärte der Verband.

Sarkozy spricht von Leichtsinn

Die beiden hatten eine Genehmigung für eine Recherche zur Vogelgrippe im Süden Nigers genutzt, um über die Tuareg zu berichten. Sie wurden am 17. Dezember auf der Rückfahrt aus dem für Journalisten gesperrten Rebellengebiet in Nordniger verhaftet und in das Straflager Kollo bei Niamey gebracht.

Sarkozy hatte den Reportern vorige Woche Leichtsinn vorgeworfen und erklärt: "Man darf nicht das Gesetz brechen, weil man Journalist ist." Gewisse Journalisten gingen Risiken ein, "die nichts mit dem Ideal ihres Berufs zu tun haben".

Dem hielt die SNJ CGT entgegen: "Es geht um die Pressefreiheit. Um das Recht der Journalisten, ihre Arbeit des Informierens überall in der Welt ausüben zu können." Der Internationale Journalistenverband FIJ hatte bereits zu Weihnachten die Verhaftung der beiden Franzosen kritisiert.

Dandois und Creisson seien "Opfer intoleranter und repressiver Strafmaßnahmen einer Regierung, die keine Achtung vor der Pressefreiheit zu haben scheint", hieß es.

© dpa/ckn/cag - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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