Niedersachsen:Polizist tötet Angreifer

Als ein 20-Jähriger einen Beamten mit einer Stange angreift, macht dieser Gebrauch von seiner Dienstwaffe.

Ein Polizist aus Stade hat bei einem Einsatz im Ortsteil Bützfleth einen 20-jährigen Asylbewerber erschossen. Am Samstagabend war über Notruf eine Auseinandersetzung zwischen zwei Personen in einem Mehrfamilienhaus gemeldet worden. Die Polizei entsandte daraufhin zwei Streifenwagen, bei einem der Kontrahenten habe es sich um einen "bereits aus anderen Vorfällen bekannten" jungen Afghanen gehandelt, erklärte später die Staatsanwaltschaft Stade. Die Polizisten sprachen den Mann durch ein geöffnetes Fenster der Wohnung im Erdgeschoss an, er reagierte aber nicht. Als Beamte daraufhin in die Wohnung eintraten, habe sie der Mann mit einer Hantelstange aus Eisen attackiert, so hieß es. Die Polizisten antworteten zunächst mit Pfefferspray, dann zog einer der Beamten seine Dienstwaffe und schoss auf den Mann. Der 20-Jährige wurde getroffen und erlag kurze Zeit später seinen Verletzungen. "Wir werden ein besonderes Augenmerk darauf richten, ob der Polizeibeamte in Notwehr gehandelt hat", erklärte ein Sprecher der ermittelnden Staatsanwaltschaft. Die übrigen fünf Bewohner des Hauses seien woanders untergebracht worden. Polizisten in Deutschland haben im vergangenen Jahr elf Menschen erschossen. Weitere 34 Menschen wurden verletzt, wie aus Zahlen der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster hervorgeht. Laut den Polizeigewerkschaften GdP und DPolG greifen Beamte trotz zunehmender Gewalt nicht häufiger zur Waffe. Die Zahlen lagen in den vergangenen Jahren auf einem ähnlichen Niveau.

© SZ vom 19.08.2019 / SZ, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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