Niedersachsen:Eine Tote und 13 Verletzte bei Schulbusunfall

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Der Ausflug einer Schulklasse aus Niedersachsen geriet zur Tragödie: Bei einem Auffahrunfall sind Kinder und Begleitpersonen zum Teil schwer verletzt worden, eine Mutter starb - der Bus wurde aufgeschlitzt.

Ein Ausflug im Bus ist für eine Schülergruppe aus dem niedersächsischen Hage zur Schreckensfahrt geworden. Eine Mutter starb und 13 weitere Menschen wurden verletzt, als ihr Reisebus am Donnerstag an einer Baustelle der A28 bei Apen im Kreis Ammerland in einen stehenden Sicherungslaster krachte.

Tragisches Ende eines Schulausfluges in Niedersachsen: Zwölf Verletzte, die meisten von ihnen Schüler. (Foto: dapd)

Die meisten Verletzten sind Schüler im Alter ab 12 Jahren, sagte eine Polizeisprecherin. Verletzt wurden auch ein Vater und zwei Lehrerinnen. Die beiden Frauen rangen am Abend mit dem Tod. Der Busfahrer erlitt einen schweren Schock.

Der Bus wurde an der rechten Seite bis zur hinteren Tür aufgerissen. Zwischenzeitliche Berichte, eine der Begleiterinnen sei tödlich verletzt worden, wollten die Ermittler zunächst nicht bestätigen. Am Abend gab es dann aber die traurige Gewissheit: Eine 40 Jahre alte Frau, die als Begleitperson mit den Jugendlichen unterwegs war, überlebte das tragische Unglück nicht.

Die Schülergruppe aus Hage im Landkreis Aurich ist auf dem Weg zu einer Reitveranstaltung in Oldenburg, als es gegen 9.30 Uhr an einer Tagesbaustelle zu dem Crash kommt. An der Unfallstelle bietet sich ein Bild der Verwüstung. Überall liegen Metall- und Glassplitter. In dem Bus sind 28 Menschen, 23 davon Schüler.

Direkt nach dem Unfall sind drei Rettungshubschrauber und mehr als ein halbes Dutzend Rettungswagen im Einsatz. Die Autobahn wird in beide Richtungen voll gesperrt. Alle Umleitungsstrecken sind nach Angaben der Polizei völlig überlastet. Auch dort kommt es zu Unfällen. Erst am Nachmittag ist die Strecke wieder freigegeben. "Es sieht sehr schlimm aus", sagt eine Augenzeugin am Unglücksort.

Auf der Fahrbahn liegen Sitze des Busses, Decken, Tücher und Infusionsflaschen. Einige Menschen stehen unter Schock. Am Mittag sind alle Schüler aus dem Buswrack geborgen. Sie werden in Kliniken der Umgebung von Ärzten und Notfallseelsorgern betreut.

Niedersachsens Kultusminister Bernd Althusmann (CDU) ist bestürzt über die Tragödie. "Es ist schlimm, dass ein Schulausflug so tragisch, so dramatisch enden kann", sagt er. "In unseren Gedanken sind wir bei den schwer verletzten Schülern und Begleitpersonen, bei den vielen Verletzten und Angehörigen."

Es sei ein Kriseninterventionsteam der Landesschulbehörde entsandt worden. Auch beim Busunternehmer "Jacobs Reisedienst" heißt es: "Wir sind zutiefst bestürzt." Nähere Angaben über den Fahrer will das Unternehmen am Donnerstag aber zunächst nicht machen. Warum sein Bus plötzlich mit voller Wucht auf den Kleinlaster prallte, war zunächst unklar.

Nach dem Unglück sind auch viele Menschen in Hage geschockt. "Wir haben das mit Bestürzung aufgenommen", sagt Vertretungs-Bürgermeister Johann Schoolmann. Die Schule und die Eltern sind informiert. "Es ist unsere Schule, wir warten weiter auf Informationen." Für die Angehörigen steht unter der Nummer 0491 97690237 ein Krisentelefon bei der Polizei bereit.

Riesiges Glück haben fünf Arbeiter, die an der Tagesbaustelle nahe dem Unfallort Bäume beschneiden. Erst habe der Bus den 20 Tonnen schweren Sicherungslaster gerammt. Dann schob er ihn nach Angaben des Leiters der Autobahnmeisterei Leer, Dietmar Hitz, 50 Meter weit nach vorn und in einen Graben. Der Unfallbus selbst kommt erst 80 Meter nach dem Zusammenprall zum Stehen - ganz in der Nähe der Arbeiter.

© sueddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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