Niederländische Solo-Seglerin:Laura Dekker vermisst

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Die 14-jährige Solo-Seglerin Laura Dekker ist verschwunden - sie sei nach der verbotenen Weltumseglung seelisch in eine "negative Spirale" geraten, erklärt die Familie.

Gut ein halbes Jahr, nachdem ein Gericht der Niederländerin Laura Dekker verboten hat, alleine die Welt zu umsegeln, ist die heute 14-Jährige verschwunden.

Gilt seit Freitag als vermisst: Laura Dekker (Foto: Foto: dpa)

Das bestätigte die niederländische Polizei am Sonntag. Ob das Mädchen insgeheim zu seinem von den Behörden verbotenen Rekord-Versuch einer Allein-Umseglung der Erde als bislang jüngster Mensch aufgebrochen ist, sei nicht bekannt, sagte ein Sprecher.

Ein Verwandter habe Laura an diesem Freitag als vermisst gemeldet. Inzwischen sei eine internationale Suchaktion gestartet worden.

Laut Medienangaben hat die 14-Jährige am Donnerstag 3500 Euro von ihrem Konto abgehoben und ist danach nicht mehr zu ihrem Vater zurückgekehrt, bei dem sie bislang wohnte.

Das Mädchen hatte im Sommer als 13-Jährige erklärt, es werde allein in einem Segelboot die Erde umrunden. Das zuständige Familiengericht in Utrecht verhinderte das in letzter Minute. Ein entsprechendes Verbot wurde später von dem Gericht bekräftigt.

Familie völlig überrascht

Daraufhin sei Laura seelisch in eine "negative Spirale" geraten, erklärte jetzt ein Familiensprecher. "Sie hatte das Gefühl, dass alle gegen sie waren. Was immer wir sagten, sie glaubte nicht daran, dass man ihr die Weltumseglung doch noch erlauben würde."

Ihr Verschwinden sei für die Familie dennoch völlig überraschend, versicherte der Sprecher. "Das sieht nach einer Ein- oder Zwei-Personen-Aktion aus."

Das Familiengericht hatte Ende Oktober angeordnet, dass Laura noch mindestens bis zum 1. Juli unter der Vormundschaft des Amtes für Kinderschutz bleiben muss. Sie durfte aber weiter bei ihrem Vater wohnen, der ihre geplante Weltreise unterstützte. Das Gericht hatte Lauras geschiedenen Eltern ausdrücklich untersagt, das Mädchen in See stechen zu lassen.

Als Hauptgrund gab es an, dass ein so schwieriger Solo-Segeltörn derzeit noch "Lauras Gesundheit und ihre geistige Entwicklung gefährden" könne.

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