Neuseeland:Lieder für die Wale

Nach ergebnislosen Versuchen am Freitag zahlte sich die Arbeit der Helfer in der Golden Bay doch noch aus: 200 Wale schwammen zurück ins Meer. Umweltschützer waren gerührt.

Die Helfer drängten sich am Wochenende an Neuseelands Golden Bay. Sie standen sogar mit ihren Autos im Stau, um zu den Tieren zu kommen, die sie retten wollten. Mehr als 650 Grindwale waren in zwei Schüben im Norden von Neuseelands Südinsel gestrandet. Die meisten verendeten, doch mehr als 200 der bis zu 7,5 Meter langen Meeressäuger schwammen in der Nacht zum Sonntag beim Einsetzen der Flut aus eigener Kraft zurück ins Meer. Bis dahin hatten circa 500 Helfer die Tiere mit Tüchern gegen die Sonne bedeckt und mit Wasser benetzt. Etwa 20 Walen halfen sie zudem, ins tiefere Wasser zu schwimmen, indem sie sie ein Stück ins Meer schleppten. Um eine Rückkehr an den Strand zu verhindern, bildeten die Helfer eine Menschenkette. Die Gründe für das Stranden sind unklar - eine Krankheit könnte ebenso dahinterstecken wie die Flucht vor Feinden. "Menschen scheinen eine emotionale Bindung zu Meeressäugetieren zu haben", sagte Herb Christophers, ein Sprecher von Neuseelands Umweltschutzbehörde, angesichts der Rettungsversuche. "Sie sangen Lieder für sie, gaben ihnen Namen und behandelten sie wie Gleichgesinnte."

© SZ vom 13.02.2017 / AP/SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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