Schwacher Trost für die Passagiere der "Carnival Triumph", die tagelang auf dem manövrierunfähigen Kreuzfahrtschiff im Golf von Mexiko trieben und von überlaufenden Toiletten und erschreckenden hygienischen Zuständen berichteten: Die Reederei schenkte den mehr als 3000 Reisenden nach dem glücklichen Ende der Odyssee die Bademäntel, die ihnen an Bord zur Verfügung gestellt worden waren. "Selbstverständlich sind die Bademäntel von Carnival Triumph ein Geschenk", erklärte die Reederei via Twitter.
Doch die Geste sorgte bei den Beschenkten für wenig Begeisterung. "Wer will denn einen Bademantel, der stinkt?", fragte Passagieren Astrid Martinez auf Twitter. Natalie Eshaya kommentierte: "Sind die großzügig!" Und Paul Nather fragte sich: "Was wird wohl ein Carnival-Bademantel morgen auf Ebay wert sein?"
Die weißen Bademäntel der "Triumph" waren zum Symbol der albtraumhaften Reise geworden. Andere hatten Botschaften auf die Mäntel geschrieben, während das Schiff nach einem Brand im Maschinenraum manövrierunfähig war. Die Bedingungen an Bord waren nach Angaben von Reisenden teilweise unerträglich: In Fluren und Kabinen stehe Abwasser, der Gestank sei bestialisch, berichteten einige am Telefon.
Viele Menschen mussten auf Matratzen unter freiem Himmel auf dem Deck schlafen. Einige Passagiere hielten Bettlaken hoch, auf die sie Hilferufe wie "SOS" geschrieben hatten.
Das Schiff konnte in der Nacht zum Freitag in den Hafen von Mobile im US-Bundesstaat Alabama geschleppt werden. Die erschöpften Passagiere konnten an Land gehen, wo sie von Angehörigen empfangen wurden. Doch die Bademäntel werden sie noch lange an die Reise erinnern.