Nach Lkw-Brand:Zugverkehr im Eurotunnel gestoppt

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Ein Lkw-Brand hat den Zugverkehr im Kanaltunnel zwischen Frankreich und Großbritannien lahmgelegt. (Foto: AFP)
  • Der Zugverkehr im Eurotunnel wurde nach einem LkW-Brand gestoppt. Ein Personenzug musste evakuiert werden.
  • Nach Angaben der britischen Polizei wurde niemand verletzt.

Tunnel zwischen Frankreich und Großbritannien gesperrt

Ein Lkw-Brand hat am Samstag den Zugverkehr im Eurotunnel zwischen Frankreich und Großbritannien lahmgelegt. Der britischen Polizei zufolge ist niemand verletzt worden. Der Lastwagen habe auf der französischen Seite Feuer gefangen. Ein Personenzug zwischen Calais und Dover sei evakuiert worden, hieß es. In dem Zug selbst habe es keinen Zwischenfall gegeben. Alle Züge seien in ihre Heimatbahnhöfe zurückbeordert worden, teilte die Zug-Betreibergesellschaft Eurostar am Samstag mit.

Via Twitter informiert der Betreiber des Eurotunnels über aktuelle Entwicklungen. Passagiere müssen mit langen Wartezeiten rechnen, weil vor der Wiederinbetriebnahme des Tunnels der defekte Lkw beseitigt und der Rauch aus dem Tunnel abgeleitet werden müsse.

Erst am Sonntagmorgen, so hat es der Betreiber angekündigt, soll der Zugverkehr wieder aufgenommen werden. Eurotunnel-Chef Nicolas Petrovic sagte der Nachrichtenagentur AFP, eine der Tunnelröhren könne zwar voraussichtlich bereits am Samstagabend wieder geöffnet werden, Züge könnten aber erst am nächsten tag wieder fahren. Dabei werde es zu Verspätungen kommen.

Höchste Sicherheitsstufe in Frankreich

Nach den jüngsten Anschlägen von Paris gelten in Frankreich höchste Sicherheitsvorkehrungen. Nach der Eisenbahngesellschaft Eurostar, die durch den Tunnel Paris und Brüssel mit London verbindet, bleibt der Zugverkehr am Samstag unterbrochen. Züge, die bereits unterwegs seien, würden in ihre Ausgangsbahnhöfe zurückkehren.

Der 1994 fertig gebaute Eurotunnel ist 50 Kilometer lang und verbindet Großbritannien mit dem französischen Festland. Im Durchschnitt verläuft er etwa 40 Meter unter dem Meeresgrund. Jeden Tag fahren durchschnittlich etwa 400 Züge durch den Tunnel. Es gibt zwei Hauptröhren für den Zugverkehr sowie eine dritten Röhre, die für Wartungsarbeiten benutzt wird und als Fluchtweg dient.

Im September 2008 war die Unterseeverbindung zwischen England und Frankreich nach einem Brand monatelang gestört gewesen. Damals brach das Feuer in einem Lastwagen aus, der von einem Zug durch den Tunnel transportiert wurde. Im November 2012 wurde der Tunnelverkehr wegen eines Brands auf einem Frachtzug für zwei Stunden ausgesetzt.

© Süddeutsche.de/dpa/sosa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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