Mordprozess in Los Angeles:"Falscher Rockefeller" schuldig gesprochen

Im Prozess gegen den "falschen Rockefeller" wurde ein Urteil gefällt: Ein Gericht in Los Angeles hat Christian G. wegen Mordes schuldig gesprochen. Der gebürtige Bayer hatte in den USA mehrere falsche Identitäten angenommen.

Der als "falscher Rockefeller" bekannt gewordene Deutsche Christian G. ist im US-Bundesstaat Kalifornien wegen Mordes schuldig gesprochen worden. Die Geschworenen in Los Angeles sahen es am Mittwoch als erwiesen an, dass G. vor knapp 30 Jahren den Sohn seiner damaligen Vermieterin getötet hat.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft droht G. eine Haftstrafe zwischen 26 Jahren und lebenslänglich. Die Verteidigung hatte einen Freispruch gefordert. Als Termin für die Verkündung des Strafmaßes legte Richter George G. Lomeli den 26. Juni fest.

Die Staatsanwaltschaft hatte G. zur Last gelegt, im Februar 1985 in einem wohlhabenden Vorort von Los Angeles den damals 27-jährigen John Sohus ermordet zu haben. Die Leiche wurde erst Mitte der 90er Jahre gefunden. Die Ermittler verdächtigen den Deutschen auch, die bis heute verschwundene Ehefrau des Opfers getötet zu haben - angeklagt war er in diesem Punkt aber nicht.

Ende der siebziger Jahre war G. als Schüler aus dem Chiemgau in die USA gekommen, um in Hollywood Karriere zu machen. In den achziger Jahren soll er sich Christopher Chichester genannt haben, später gab er sich in New York als Spross der berühmten Rockefeller-Familie aus.

© Süddeutsche.de/AFP/sana - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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