Mordfall in Wien:Leichen im Eiscafé

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Ein mysteriöser Mordfall beschäftigt Wien: Im Keller des Eiscafés "Schleckeria" wurden zwei zerstückelte Männerleichen gefunden. Nun hat die Polizei die mutmaßliche "Eis-Killerin" in Italien geschnappt - sie soll ihren Ex-Mann und ihren Ex-Freund getötet haben. Ihr Anwalt bestreitet jedoch, dass sie die Taten gestanden hat.

Sie ist 32 Jahre jung und zierlich gebaut, und damit passt die grazile Frau deutlich besser zu der Eisdiele "Schleckeria", die sie in Wien betrieb, als zu dem makabren Beinamen, den sie nun erhalten hat. Doch je mehr Details seit diesem Wochenende bekannt werden über die Verbrechen, die die Spanierin in Wien begangen haben soll, desto öfter bezeichnen österreichische Medien sie nur noch unter dem Titel: die "Eis-Killerin".

Die mutmaßliche "Eis-Killerin" bei ihrer Festnahme in Italien. Angeblich soll die Spanierin die Taten gestanden haben, ihr Anwalt dementiert das. (Foto: dapd)

Den Hintergrund für diese Mordgeschichte hatten Bauarbeiter am vergangenen Montag zu Tage gefördert, als sie in dem zum Wiener Eissalon gehörenden Keller Leichenteile gefunden hatten. Aufgeschreckt durch diese Entdeckung, war die Eisdielen-Besitzerin in einem Taxi bis nach Italien geflüchtet.

Am Bahnhof von Udine freundete sie sich dann mit einem Straßenmusikanten an, der sie bei sich aufnahm. Doch nach zwei Tagen sah der junge Mann österreichischen Presseberichten zufolge ein Fahndungsfoto der Spanierin und rief die Polizei an, die die Frau am vergangenen Freitag festnahm.

Nach Darstellung österreichischer Ermittler soll die mutmaßliche Mörderin inzwischen vor der italienischen Polizei gestanden haben, erst 2008 ihren geschiedenen deutschen Mann und 2010 dann ihren damaligen österreichischen Freund erschossen zu haben. Die Leichen soll sie zerstückelt und in Beton gegossen haben, um sie im Keller und in einer Gefriertruhe zu verstecken.

Als Motiv für diese Taten sagte die in Mexiko geborene Spanierin demnach, die Männer hätten sie physisch und psychisch misshandelt. Dieser Version widersprachen die Anwälte der Verdächtigen. Es habe kein Geständnis gegeben, erklärten sie. Die Anwälte sprechen von einer "medialen Hetzjagd" gegen ihre Mandantin. Das angebliche Geständnis, "wie von einem sichtlich sehr geltungsbedürftigen italienischen Kommissario behauptet" gebe es nicht.

© SZ vom 14.06.2011/jash - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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