Mord in Mannheim:Austauschstudentin wurde offenbar Opfer eines Sexualverbrechens

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Viel wissen die Ermittler nicht über die litauische Austauschstudentin. Nur dass die 20-Jährige vor kurzem nach Mannheim kam. Jetzt wurde die Studentin ermordet aufgefunden. Die Ermittler gehen von einem Sexualverbrechen aus.

Eine Austauschstudentin aus Litauen ist laut Polizei und Staatsanwaltschaft Opfer eines Gewaltverbrechens in Mannheim geworden. Die Ermittler gehen nach einer Obduktion der Leiche davon aus, dass die Frau vergewaltigt und ermordet wurde. Polizeisprecher Martin Bol l sagte der Rhein-Neckar-Zeitung: "Dafür spricht die Auffindesituation der Frau und ebenfalls eine Obduktion, die bereits in der Nacht stattgefunden hat. Der Ort, wo die Leiche lag, ist vermutlich auch der Tatort gewesen."

Eine Fußgängerin hatte die Tote am vergangenen Freitagabend in einem Gebüsch unter einer Brücke gefunden, die als Treffpunkt von Konsumenten harter Drogen gilt. Die 20-Jährige war erst vor kurzem nach Mannheim gekommen, wo sie für ein Jahr studieren wollte. Zuletzt lebte sie in einem Studentenzimmer im Mannheimer Stadtteil Jungbusch. Das Opfer selbst komme definitiv nicht aus dem Drogenmilieu, sagten die Ermittler. Wegen des Verkehrslärms auf der Brücke seien mögliche Hilferufe der Frau vermutlich kaum zu hören gewesen, erklärte Boll. Zudem hätten der oder die Täter vom mutmaßlichen Tatort aus das Umfeld sehr gut beobachten können

Das Morddezernat und die Kriminalpolizei haben Ermittlungen aufgenommen. Eine 25-köpfige Sonderkommission "Cäsar" beschäftigt sich mit dem Fall. "Die Recherchen gestalten sich etwas schwierig, weil das Opfer erst seit wenigen Wochen in Mannheim war und wir kaum etwas von der Frau wissen, zum Beispiel ob sie Kontakte zu anderen Studenten unterhielt", sagte Boll.

Fest steht aus Sicht der Polizei nur, dass die Litauerin in der Nacht von Donnerstag, den 3., auf Freitag, den 4. Oktober, ermordet worden sein muss. Vielleicht habe Gabriele Z. zuvor eine der zahlreichen Veranstaltungen zum Tag der Deutschen Einheit besucht, mutmaßte Boll.

© Süddeutsche.de/dpa/jst - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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