- Der mutmaßliche Mörder des Liechtensteiner Bankiers Jürgen Frick ist tot im Bodensee gefunden worden.
- Die Tat und das anschließende Verschwinden des Hauptverdächtigen hatten in der Liechtensteiner Finanzwelt für erhebliche Verunsicherung gesorgt.
Leiche des Tatverdächtigen im Bodensee entdeckt
Mehr als vier Monate nach dem Mord an dem führenden Liechtensteiner Bankier Jürgen Frick ist die Leiche des mutmaßlichen Täters gefunden worden. Ein im Bodensee entdeckter Toter habe sich als der dringend tatverdächtige 59 Jahre alte Fondsmanagers herausgestellt, teilte das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West mit. Das habe ein Zahnabgleich bei einer Obduktion am Rechtsmedizinischen Institut der Ludwig-Maximilians-Universität München ergeben.
Die Tat: Ein Mord in der Tiefgarage
Anfang April war der Chef der Privatbank Frick in der Tiefgarage seiner Firma in Balzers bei Vaduz erschossen worden. Der Mord war einer der aufsehenerregendsten Fälle der jüngeren Liechtensteiner Kriminalgeschichte. Als Tatverdächtiger wurde ein 58-Jähriger ausgemacht, der die Bank und deren Chef für seinen eigenen Ruin verantwortlich gemacht hatte. Auf seiner Internetseite hatte sich der Mann als "Robin Hood von Liechtenstein" dargestellt. Er führte seit Jahren einen Kampf gegen das Fürstentum und die Finanzwelt, nachdem sein Investmentfonds 2005 zusammengebrochen war.
Der Fondsmanager war nach der Tat zunächst geflohen, später fand die Polizei sein Auto in der Nähe des Rheindamms. Die Beamten gingen davon aus, dass er sich in den Rhein gestürzt hatte. Seine Leiche wurde jedoch nicht gefunden, was in Liechtenstein große Verunsicherung auslöste.
Der Bankenkritiker Jürgen Hermann nennt sich selbst "Robin Hood" und führt seinen ganz persönlichen Kreuzzug gegen die Bankenwelt. In Liechtenstein soll er den Banker Jürgen Frick ermordet haben.
Genaue Todesumstände noch unklar
Der Tote im Bodensee war bereits am vergangenen Donnerstag entdeckt worden. Ein Fischer hatte den im Wasser treibenden Körper gesehen und die österreichische Seepolizei informiert. Nach Polizeiangaben befand sich die Leiche mehrere Monate lang im Wasser. Gestorben sei der Mann an einer Schussverletzung. Wann und wo er ums Leben kam, sei noch unklar.
Von dem Fondsmanager war schon vor längerer Zeit ein Abschiedsbrief entdeckt worden. Außerdem wurde sein Reisepass gefunden, in den ein Tatgeständnis gekritzelt war.