Nach seiner Nichte Marie Theres Relin erhebt auch Maximilian Schells Tochter Nastassja schwere Vorwürfe gegen den bekannten Schauspieler. Die 34-Jährige sagt der Bild-Zeitung, dass auch sie von ihrem Vater sexuell missbraucht wurde.
"Ich schlief nach der Trennung meiner Eltern immer bei meinem Vater. Da war ich drei Jahre alt. Wir hatten nur ein Einzelbett im Gästezimmer, meine Mutter schlief im großen Ehebett im Schlafzimmer."
Ab ihrem neunten Lebensjahr habe Schell ihr immer wieder erzählt, "dass es früher üblich war, dass die Väter ihre Töchter entjungfert haben", berichtet die Bild. Nastassja Schell sei demzufolge "rangeleitet" worden "als kleine Tochter, wie ich mich im Bett mit meinem Vater zu verhalten habe". Es sei zu Streicheleinheiten im intimen Bereich gekommen.
Das erste Mal habe sie ihrer Familie als sie 18 Jahre alt war davon erzählt. "Alle aus unserem Umfeld wussten davon. Nur haben mich alle mundtot gemacht." Die Schilderungen von Marie Theres Relin hätten sie der Bild zufolge nicht überrascht. "Ich wusste davon. Und ich glaube ihr, dass es passiert ist. Da habe ich keine Zweifel."
Relin ist die Tochter der 2005 verstorbenen Schauspielerin Maria Schell. In ihrem neuen Buch "Szenen keiner Ehe", das sie gemeinsam mit ihrem Ex-Mann, dem Dramatiker Franz Xaver Kroetz, geschrieben hat, schildert sie, dass sie mit 14 Jahren vom eigenen Onkel vergewaltigt wurde. Dass es sich dabei um Maximilian Schell handeln soll, schreibt sie zwar nicht explizit - im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung bestätigt sie aber, dass dies zutrifft.
Maximilian Schell erhielt 1962 den Oscar als Bester Hauptdarsteller für den Film "Das Urteil von Nürnberg". Anschließend war der gebürtige Wiener jahrzehntelang in vielen deutschsprachigen und internationalen Filmen erfolgreich. Zuletzt stand er 2009 auf der Bühne, um den Bambi für sein Lebenswerk entgegenzunehmen. 2014 starb er im Alter von 83 Jahren.