London:Frau stirbt wegen Rechtschreibfehlers auf Blutkonserve

  • In einer Klinik in London ist eine Frau verblutet, weil Mitarbeiter die Blutkonserven falsch beschriftet hatten.
  • Ein falscher Buchstabe führte dazu, dass kein Blut zur Verfügung stand, als die 85-Jährige am Herzen operiert wurde.
  • Die OP hatte bereits begonnen, als der Chirurg von den fehlenden Konserven erfuhr.

In Großbritannien sorgt der Fall einer Frau für Schlagzeilen, die wegen mehrerer Ärztefehler während einer Herzoperation gestorben ist. Irmgard Cooper, eine gebürtige Deutsche, unterzog sich am 7. Mai 2015 im Londoner Northwick-Park-Krankenhaus einer OP an einem Hauptblutgefäß zum Herzen. Als Blutkonserven benötigt wurden, seien keine vorhanden gewesen, berichtet der britische Guardian. Die Konserven seien aufgrund eines Rechtschreibfehlers zurückgeschickt worden: Auf dem Etikett stand "Irngard" und nicht "Irmgard" Cooper.

Dass keine Blutkonserven vorhanden waren, wurde dem Chirurgen zu spät mitgeteilt. Er hatte die Operation bereits begonnen. Einem Bericht der Londoner Lokalzeitung Brent and Kilburn Times zufolge war Cooper tot, als endlich Blutkonserven eintrafen.

Das Londoner Untersuchungsgericht hat Ermittlungen eingeleitet. Richter Andrew Walker teilte mit, dass dem Personal grobe Fehler unterlaufen seien. Es sei klar gewesen, dass Konserven benötigt würden.

Einer internen Untersuchung des Krankenhauses zufolge starb Cooper wegen der fehlenden Blutkonserven an schweren Blutgerinnungsstörungen, einem Herzkollaps und starken Blutungen.

Der Direktor des Krankenhauses entschuldigte sich bei der Familie. Man habe im Krankenhaus neue Systeme eingeführt, um derartige Fehler in Zukunft mit noch größerer Sicherheit zu verhindern.

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