Nach Überfällen auf zwei Medienhäuser und Schüssen vor einer Großbank sucht die Polizei in Paris nach einem Einzeltäter. Die Ähnlichkeit der Fälle deute auf einen einzelnen Täter hin, sagte der zuständige Staatsanwalt. Zuvor hatte ein Unbekannter die Redaktion der linksliberalen Zeitung Libération überfallen und einen jungen Mann niedergeschossen. Der Foto-Assistent wurde bei dem Angriff lebensgefährlich verletzt. Der etwa 40 Jahre alte Täter konnte entkommen. Die Polizei jagt den bewaffneten Mann mit einem Großaufgebot.
Vermutlich derselbe Mann schoss laut Staatsanwaltschaft etwa eine Stunde später vor einer Großbank in einem Geschäftsviertel um sich. Ein Autofahrer meldete sich und berichtete Ermittlern, er sei in der Nähe von La Défense von einem Bewaffneten "bedroht und gezwungen" worden, ihn im Auto bis zum Boulevard Champs-Elysées im Pariser Zentrum mitzunehmen. Verletzte gab es der Polizei zufolge keine.
Erst am Freitagmorgen war offensichtlich derselbe Mann in Paris beim Nachrichtensender BFMTV aufgetaucht. Er hatte eine Art Gewehr hervorgeholt und Drohungen gegen Journalisten ausgestoßen, die aber zum großen Teil nicht verständlich waren, wie der Sender mitteilte. "Nächstes Mal werde ich euch nicht verfehlen", rief der Mann nach Angaben aus Polizeikreisen. Danach war der Unbekannte geflüchtet, ohne dass er auf die Anwesenden schießen konnte.