Leipziger Jobcenter:Angreifer wegen Attacke mit Pfefferspray vorbestraft

Der Mann, der eine Mitarbeiterin des Leipziger Jobcenters mit einem Hammer attackiert hat, ist einschlägig vorbestraft. Im Jahr 2010 hatte er einen Mitarbeiter mit Pfefferspray angegriffen. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen versuchten Mordes.

Nach der Hammer-Attacke im Leipziger Jobcenter ist Haftbefehl gegen den 34 Jahre alten Angreifer erlassen worden. Gegen ihn werde wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung ermittelt, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Leipzig, Ricardo Schulz.

Der 34-Jährige hatte an diesem Dienstag mit einem Hammer auf eine 52 Jahre alte Mitarbeiterin des Jobcenters eingeschlagen. Die Frau erlitt schwere Verletzungen an Kopf und Oberkörper, schwebt aber nicht in Lebensgefahr. Der 34-Jährige sei einschlägig vorbestraft, sagte Schulz. Anfang 2010 habe er einen anderen Mitarbeiter der Arbeitsagentur mit Pfefferspray attackiert. Er sei danach wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt worden und habe unter laufender Bewährung gestanden.

Wegen vorheriger Drohungen hatte der 34-Jährige zudem Hausverbot im Jobcenter, wie der Sprecher der Leipziger Arbeitsagentur, Hermann Leistner, erklärte.

Laut Staatsanwaltschaft hat der Mann ein umfangreiches Geständnis abgelegt. Demnach lag er seit langem im Clinch mit dem Jobcenter. Dabei soll es um Geld und Leistungskürzungen gegangen sein. Die Ermittler glauben, dass Verärgerung über einen Bescheid der Sachbearbeiterin der Auslöser für die brutale Attacke war.

Der Mann war in das Einzelbüro der 52-Jährigen gestürmt und hatte sofort zugeschlagen. Die Frau hatte keine Chance zu reagieren. "Sie hatte keine Zeit, das Notrufsystem zu bedienen", sagte Leistner. Es werde nun darüber nachgedacht, ob und wie man die Sicherheit in den Gebäuden erhöhen könnte. Denkbar seien etwa häufigere Rundgänge der Sicherheitsleute. "Wir wollen uns allerdings nicht hinter Panzerglas verschanzen und in jedem Büro eine Kamera installieren. Das ist unvorstellbar", sagte Leistner.

© Süddeutsche.de/dpa/feko - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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