Kriminalität:Marburg: Arzt erschießt seinen Kollegen in der Praxis

Marburg: Das Gelände um den Tatort ist von der Polizei abgesperrt (Foto: dpa)

Nach der Tat tötet der Mann sich selbst. Andere Personen sollen nicht involviert sein.

Es ist 12.50 Uhr an diesem Donnerstag, als bei der Polizei in Marburg ein Alarm eingeht. Ein Anrufer will Schüsse in einem Geschäftshaus in der Nähe des Hauptbahnhofs gehört haben. Mehrere Streifenwagen und Rettungskräfte rücken aus. Ein Polizeisprecher spricht von einer "Bedrohungslage".

In dem Haus, in dem sich neben mehreren Wohnungen und Geschäften auch eine Praxis für Radiologie befindet, finden die Beamten zwei Leichen. Sie weisen jeweils mehrere Schussverletzungen auf. Die Staatsanwaltschaft teilt später mit: Es sind zwei Mediziner, die da ums Leben gekommen sind.

Einer von ihnen ist 53 Jahre alt, der andere 67 Jahre. Erste Ermittlungen ergeben dann, wie die Tat abgelaufen sein könnte. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, hat vermutlich der jüngere Mann erst seinen älteren Kollegen und dann sich selbst erschossen. Zu diesem Zeitpunkt sollen Angestellte ebenfalls in der Praxis gewesen sein.

Ob Patienten Augenzeugen der Tat wurden, konnte die Staatsanwaltschaft zunächst nicht sagen. Die mutmaßliche Tatwaffe wurde sichergestellt.

Anhaltspunkte dafür, dass weitere Personen an dem Geschehen beteiligt waren, finden sich nicht. Die Ermittler schließen sowohl einen geplanten Amoklauf als auch eine politisch motivierte Straftat nach den bisherigen Erkenntnissen aus. Eher könnte der Staatsanwaltschaft zufolge ein Streit der beiden Mediziner ums Geschäft die Tragödie ausgelöst haben.

© SZ.de/dpa/AFP/olkl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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