Kanadische Provinz warnt vor Zombie-Attacke:"Ich bin hier, um dein Gehirn zu fressen"

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Bären und eisige Winter sind die größten Gefahren in Kanada. Dachte man zumindest bisher. Doch nun warnt die Provinz British Columbia ihre Bewohner vor einer Invasion der Untoten. Steckt dahinter eine ernste Bedrohung - oder doch etwas ganz anderes?

Johanna Bruckner

Nach einer Schussverletzung liegt der Polizist Rick Grimes wochenlang im Koma. Als er ins Leben zurückkehrt, erwartet ihn der Tod. Zombies haben die Herrschaft übernommen, nur wenige Menschen sind der Beißlust der halbverwesten Wesen entkommen. Gemeinsam mit den Überlebenden nimmt Grimes nun den Kampf auf gegen die Walking Dead, in der gleichnamigen Fernsehserie, die seit kurzem auch im deutschen TV läuft.

Zombies in British Columbia? Die kanadische Provinz bereitet ihre Bewohner im Internet auf einen möglichen Angriff der Untoten - und andere Katastrophen - vor. (Foto: emergencyinfobc.gov.bc.ca)

Doch wer das Splatterspektakel bislang entspannt vom Fernsehsessel aus verfolgt hat - in dem Bewusstsein, dass es Zombies nur auf Zelluloid (oder in Pixelform) gibt - der sei gewarnt. Die kanadische Provinz British Columbia hat ihren Bewohner jetzt vorbeugende Maßnahmen an die Hand gegeben, die verhindern sollen, dass die Untoten den Lebenden selbiges schwer machen.

"Zombie-Bereitschafts-Woche: Sind Sie gewappnet?", fragt die Webseite emergencyinfobc.gov.bc.ca, die sonst Hilfestellungen bei Naturkatastrophen und Notfällen, aber auch Survival-Tipps für den Trip in die Wildnis bietet. Unter der Frage prangt das Foto einer bleichgesichtigen, hohlwangigen Gestalt mit dunkel umrandeten Augen und wirrem schwarzen Haar. Ähnlich aufgemacht ist auch der Zombie in einem animierten Informationsvideo, in dem der Ernstfall simuliert wird.

"Nett, Sie kennenzulernen, Mr. Zombie"

"Du läufst besser weg", sagt die Comicfigur mit blutverschmierten Mund, "die Zombie-Apokalypse hat begonnen - und ich bin hier, um dein Gehirn zu fressen." Worauf die Kleine höflich antwortet: "Nett, Sie kennenzulernen, Mr. Zombie, aber ich fürchte, das wird Ihnen nicht gelingen!" Denn, so führt die Kleine aus, ihre Familie habe sich bestens vorbereitet. Kenne die Risiken, plane deine Flucht und halte einen Notfallkoffer stets griffbereit, lautet der Rat, den das Mädchen all jenen mit auf den Weg gibt, die nicht so enden wollen wie die Nachbarsfamilie: als Zombie-Futter.

Doch droht der Provinz an der Pazifikküste, die im Süden an den US-Bundesstaat Washington und im Nordwesten an Alaska grenzt, nun tatsächlich eine Invasion der Untoten? Die Frage wird mit einem klaren "sorta" beantwortet, was im Deutschen so viel heißt wie: in gewisser Weise schon.

Für die Macher der Webseite ist die vermeintliche Zombie-Bedrohung Mittel zum Zweck: Sie wollen nicht wirklich von der nahenden Apokalypse künden, sondern Aufklärung betreiben. So sind beispielsweise die dargestellten Verhaltenstipps - sich über die Medien informieren, Ruhe bewahren, einen Notfallkoffer zusammenstellen und die Krisenregion verlassen - nicht nur bei einer Zombie-Attacke hilfreich, sondern auch bei vielen anderen Notfällen.

"Erdbeben, Tsunamis, Überschwemmungen, Erdrutsche, Lawinen, Brände, schwere Stürme und Giftunfälle sind einige der Gefahren, die Menschenleben bedrohen und in British Columbia verheerende Schäden anrichten können", heißt es zur Erklärung. "Zwar mag die Wahrscheinlichkeit, dass ein Zombie an Ihre Tür klopft, sehr gering sein, doch wir glauben, dass Sie es mit jeder Katastrophe fertig werden, wenn Sie für Zombies gewappnet sind."

© Süddeutsche.de/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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