Nach einer wochenlangen Suche nach zwei mutmaßlichen Mördern hat die Polizei in Kanada vermutlich deren Leichen gefunden. Die stellvertretende kanadische Polizeichefin Jane MacLatchy gab bekannt, die toten Männer seien mit großer Wahrscheinlichkeit die beiden flüchtigen Jugendlichen im Alter von 18 und 19 Jahren. Sie werden für den Tod von drei Menschen verantwortlich gemacht.
Die beiden jungen Männer sollen Mitte Juli zunächst ein junges Touristenpärchen - sie 24 und aus den USA, er 23 und aus Australien - und später einen 64 Jahre alten Professor der University of British Columbia ermordet haben. Die Motive sind noch völlig unklar. Eine Autopsie soll nun bestätigen, dass es sich bei den Leichen tatsächlich um die beiden Jugendlichen handelt.
Leichenfund in rauem Terrain
Die beiden Männer wuchsen gemeinsam auf Vancouver Island im Westen Kanadas auf und arbeiteten zusammen in einem Walmart. Sie wurden zunächst nur als vermisste Personen behandelt, später wurden sie zu Verdächtigen. Seit Wochen waren sie von der Polizei mit Hunden, Drohnen, Hubschraubern und sogar Militärflugzeugen in der kanadischen Wildnis gesucht worden.
Auf der Flucht vor der Polizei hatten sie sich in eine abgelegene Gegend der Provinz Manitoba abgesetzt. Eine der letzten Spuren war ein ausgebranntes Auto, das am 22. Juli gefunden wurde. Ein Polizeihubschrauber hatte dann vergangene Woche ein beschädigtes Boot am Nelson River gesichtet. Bei einer Suche wurden Gegenstände gefunden, die direkt mit den beiden Verdächtigen in Verbindung gebracht werden konnten. Nun seien die Leichen in dichtem Buschwerk gefunden worden, hieß es von der Polizei. Die Gegend beschrieb Polizeichefin MacLatchy als "sehr raues Terrain".
Der Leichenfund sei ein Stück weit eine Erleichterung für die Angehörigen der Opfer und die Gemeinden in der Gegend, sagte MacLatchy. Die Furcht vor den mutmaßlichen Mördern draußen in den Wäldern hatte die Bewohner wochenlang in Atem gehalten. Sie hätten nun hoffentlich die Möglichkeit, zum Normalzustand zurückzukehren und "keine Angst zu haben, wer da draußen in den Wäldern ist", sagte die Polizeichefin.