Justiz:Verdacht der Untreue: Durchsuchungen bei Handwerkskammer

Ein Justizbeamter steht in einem Gerichtssaal. (Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild)

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Saarbrücken (dpa/lrs) - Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken ermittelt gegen den Präsidenten der Handwerkskammer (HWK) des Saarlandes und gegen den früheren Hauptgeschäftsführer wegen des Verdachts der Untreue. Es gehe im Zeitraum von 2017 bis 2020 unter anderem um hochwertige Dienstfahrzeuge, die auch Familienangehörige der beiden Amtsträger genutzt haben sollen, teilte die Staatsanwaltschaft Saarbrücken am Dienstag mit. Zudem stünden die Abrechnung von Bewirtungskosten und die Finanzierung von Veranstaltungen im Fokus. Zuvor hatte die „Saarbrücker Zeitung“ berichtet.

Im Zuge der Ermittlungen habe es am Dienstag Durchsuchungen an mehreren Orten gegeben, teilte die Staatsanwaltschaft weiter mit. Durchsucht worden seien die Geschäftsräume der HWK in Saarbrücken und der Industrie- und Handelskammer Marburg-Kassel in Kassel. Dorthin war der Ex-HWK-Hauptgeschäftsführer nach 2020 gewechselt. Zudem gab es demnach Durchsuchungen in Wohn- und Geschäftsräumen im Saarland sowie in Nordrhein-Westfalen und Hessen. Es seien schriftliche Unterlagen und elektronische Daten und Datenträger sichergestellt worden, teilte die Behörde mit.

Das Verfahren beruht laut Staatsanwaltschaft auf einer Strafanzeige des Saar-Wirtschaftsministeriums, die auf eine Prüfungsmitteilung des Rechnungshofes des Saarlandes zurückgehe. Da der beschuldigte Präsident auch Abgeordneter des saarländischen Landtages ist, sei zunächst seine Immunität aufgehoben worden. Laut Saarländischem Rundfunk (SR) haben beide Beschuldigte die Vorwürfe zurückgewiesen.

© dpa-infocom, dpa:221115-99-531573/3

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