Internationale Studie:Österreicher mit ihrem Sex am häufigsten zufrieden

Lesezeit: 2 min

80 Prozent der Österreicher und immerhin 63 Prozent der Österreicherinnen bewerten ihr Liebesleben als gut, während nur jeder fünfte Japaner und jede zehnte Japanerin im Bett richtig Spaß haben. Das zeigt eine Studie der University of Chicago.

Österreicher und Spanier haben einer wissenschaftlichen Studie zufolge den besten Sex - zumindest nach eigenen Angaben.

Bei der sexuellen Zufriedenheit gibt es einen großen Unterschieden zwischen Frauen und Männern. (Foto: Foto: Photo Disc)

In einer bislang unveröffentlichten Untersuchung der Universität von Chicago werteten 80 Prozent der Österreicher und 63 Prozent der Österreicherinnen ihr Liebesleben als gut.

Laut dem Soziologen und Studienleiter Edward Laumann lobten in Spanien 73 Prozent der befragten Männer und 68 Prozent der Frauen ihren Sex. Am wenigsten zufrieden mit ihrem Sexualleben sind die Japaner: Nur 18 Prozent der Männer und zehn Prozent der Frauen haben demnach Spaß im Bett.

Vergleichsweise große Zufriedenheit herrscht in Deutschland: 63 Prozent der Männer und 57 Prozent der Frauen finden, dass sie guten Sex haben. Damit liegen die Deutschen knapp vor Franzosen, Briten und Schweden, aber hinter Belgiern, Australiern, und US-Bürgern.

Eine wichtige Rolle spielt Sex aber nur für eine Minderheit der Deutschen. 41 Prozent der Männer und 33 Prozent der Frauen räumten den Höhepunkten im zwischenmenschlichen Miteinander einen großen Stellenwert ein.

Große Unterschiede zwischen Männern und Frauen

Für die Studie wertete das Team von Soziologieprofessor Laumann Daten aus 29 Ländern aus. Sie soll im Fachmagazin Archives of Sexual Behavior veröffentlicht werden.

Zu den erstaunlichsten Ergebnissen der Studie rechnet Laumann den großen Unterschied in der sexuellen Zufriedenheit von Männern und Frauen. In 27 der 29 untersuchten Länder stuften mehr Männer als Frauen ihr Liebesleben als gut ein. Auch bei der Frage nach dem persönlichen Stellenwert von Sex lagen die Männer weit in Führung.

Die Diskrepanz erklärt sich laut Laumann zum Teil aus unterschiedlichen sexuellen Bedürfnissen. "Im Durchschnitt braucht der Mann nach der Penetration vier Minuten bis zum Höhepunkt, die Frau braucht elf." Deswegen sei "das Vorspiel so wichtig", mahnte der Professor.

Zudem sind Frauen laut Laumann in Gefühlsangelegenheiten sensibler. "Frauen haben ein großes Gespür dafür, ob ihre Beziehung in Ordnung ist, und wenn die Dinge nicht stimmen, haben sie eben kein Interesse" am Geschlechtsverkehr, sagte Laumann.

Unzufriedenheit in männerdominierten Gesellschaften

Evolutionsgeschichtlich sei dieses Desinteresse wohl ein Weg, Schwangerschaften zu vermeiden und bereits vorhandene Kinder zu schützen.

Als weitere Besonderheit stellte Laumann die weit verbreitete sexuelle Unzufriedenheit in von Männern dominierten Ländern wie etwa in der islamischen Welt heraus.

In Ländern wie Algerien, Marokko oder der Türkei gaben weit weniger als die Hälfte der Befragten an, mit ihrem Sex zufrieden zu sein. Besonders die Frauen sind unzufrieden: Nur 24 Prozent der Ägypterinnen, 25 Prozent der Türkinnen und 34 Prozent der Algerierinnen fanden ihr Geschlechtsleben gut.

Schlußlich Japan

Noch schlechter fielen die Zahlen in den ebenfalls männerdominierten ostasiatischen Ländern China, Japan, Indonesien und Taiwan aus. Dort gaben fast durchweg weniger als ein Viertel der Männer und Frauen an, sexuell zufrieden zu sein.

Auch die sexuelle Begierde ist dort nach dem Ergebnis der Befragung wenig ausgeprägt. So gaben nur sieben Prozent der Taiwanerinnen und zwölf Prozent der Japanerinnen an, Geschlechtsverkehr spiele in ihrem Leben eine wichtige Rolle.

In westlichen Kulturen, wo unter den Geschlechtern mehr Gleichberechtiugung herrscht, waren hingegen zumeist 60 bis 80 Prozent der Männer und Frauen mit ihrem Sex zufrieden.

© AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: