Indonesien:Mehrere Flüchtlinge sterben bei Bootsunglück

Rettungskräfte am Strand: Sie haben bereits zahlreiche tote Flüchlinge geborgen. (Foto: AP)

Sie hofften auf ein neues Leben in Australien, doch ihr Boot kenterte: Zahlreiche Menschen sterben, als ein Flüchtlingsboot vor Indonesien untergeht. Die Zahl der Überlebenden geben die Rettungskräfte mit etwa 190 an. Doch auf eine bessere Zukunft dürfen auch sie nicht hoffen.

Auf der Suche nach einem neuen Leben in Australien nehmen Flüchtlinge lebensgefährliche Schiffspassagen in Kauf. Vor Indonesien ist nun wieder ein Boot gesunken. Rettungskräfte haben bereits mehrere Todesopfer geborgen. Bis Donnerstag wurden neun Leichen gefunden, sagte ein Sprecher der Rettungsdienste. Er gab die Zahl der Geretteten mit 189 an. Wie viele Menschen noch vermisst werden, ist bislang unklar. "Es gibt keine Passagierliste und die Überlebenden sagen nichts", sagte er.

Vermutlich waren zum Zeitpunkt des Unglücks in der Nacht zu Mittwoch etwa 200 Menschen an Bord. Das Fischerboot war am Dienstag von einem kleinen Dorf an der Südküste Javas aus in See gestochen. Es sei schnell in Seenot geraten, sagte der Polizeichef von West Java. Die Flüchtlinge aus Bangladesch, Sri Lanka, Irak und Iran wollten sich von Schleppern illegal auf die vor der Küste liegende australische Weihnachtsinsel bringen lassen.

Sie hofften dort auf ein neues Leben. Auf ähnlichen Wegen sind in diesem Jahr schon 15.000 Flüchtlinge auf der Weihnachtsinsel angekommen, ein Drittel davon Iraner. Allerdings hat die Regierung in Canberra vergangene Woche verfügt, dass sich kein Flüchtling, der bei einem illegalen Einwanderungsversuch aufgegriffen wird, jemals in Australien ansiedeln darf. Die Menschen werden in das verarmte Nachbarland Papua-Neuguinea abgeschoben.

Die Überfahrt in den oft überfüllten und kaum seetüchtigen Booten ist lebensgefährlich. Seit 2007 sind mehr als 1000 Flüchtlinge bei Bootsunfällen ums Leben gekommen. Das schlimmste Unglück passierte 2001. Auf einem sinkenden Boot kamen damals 350 Menschen um, die Hälfte von ihnen Kinder.

© Süddeutsche.de/dpa/kjan - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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