Henry Worsley:Forscher stirbt nach 71 Tagen in der Antarktis

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Der britische Forscher Henry Worsley (rechts) zusammen mit Prinz William im Oktober vergangenen Jahres (Foto: AP)

Henry Worsley hatte nur noch wenige Kilometer vor sich, als sein Körper aufgab.

Der britische Forscher und frühere Offizier Henry Worsley ist beim Versuch, als erster Mensch alleine und ohne Hilfe die Antarktis zu durchqueren, gestorben. Das gab die Familie des 55-Jährigen bekannt, britische Medien berichten darüber.

Worsley war 71 Tage im Eis unterwegs - seine Ausrüstung zog er auf einem Schlitten hinter sich her. Er wollte die unvollendete Expedition des legendären Polarforschers Sir Ernest Shackleton der Jahre 1914-1917 zum Südpol absolvieren. Shackletons Schiff war damals gesunken, die Mission gescheitert. Der zweifache Familienvater Worsley war ein Nachfahre von Shackletons damaligem Kapitän Frank Worsley.

Dem Guardian zufolge hatte Worsley bei Temperaturen von -44 Grad Celsius bereits 913 Meilen (etwa 1469 Kilometer) Wanderung durch Stürme und über gefährliches Eis zurückgelegt und nur noch 30 Meilen (48 km) vor sich, als er sein Unternehmen unterbrechen musste. Zwei Tage soll er dehydriert und unfähig, sich zu bewegen, in seinem Zelt verbracht haben, ehe er einen Rettungsruf absetzte.

In einem Krankenhaus in Chile wurde eine Entzündung seines Bauchfells festgestellt. Trotz einer Notoperation starb Worsley zwei Tage, nachdem er aus dem Eis geholt wurde, an Organversagen. Die Botschaft von seinem Tod verkündete seine Frau Joanna "mit gebrochenem Herzen".

Worsley sammelte 132 000 Euro für verletzte Soldaten

Mit seiner Mission sammelte Worsley Geld für den Endeavour Fund, eine von Prinz William und seiner Frau Catherine unterstützte Stiftung zugunsten verletzter Soldaten. Nach Angaben seiner Frau kamen bislang 132 000 Euro für die Stiftung zusammen. Der Prinz erklärte sich auch im Namen seines Bruders Harry schockiert von der Todesnachricht: "Wir haben einen Freund verloren, aber er wird für uns alle eine Quelle der Inspiration bleiben, vor allem für diejenigen, die von seiner Unterstützung für den Endeavour Fund profitieren werden."

Auch Ex-Nationalspieler David Beckham trauert auf seiner Facebook-Seite um den Forscher:

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