Unpünktlichkeit kann teuer werden: Wer sein Kind in Heidenheim an der Brenz zu spät aus der Kita abholt, muss mindestens 25 Euro bezahlen. Laut einem Bericht der Heidenheimer Zeitung änderte der Gemeinderat die Benutzungsbedingungen für Kindertageseinrichtungen und führte die Verspätungsgebühr ein. Demnach werden für wiederholt unpünktliche Eltern je angefangene halbe Stunde 25 Euro fällig - auch rückwirkend.
"Jedes Kind kann auch ein, zwei Mal zu spät abgeholt werden", sagt David Mittner, Geschäftsbereichsleiter Kinder, Jugend und Familie bei der Stadt Heidenheim in der Nähe von Ulm. Es gebe aber Familien, die sich regelmäßig verspäteten. "Unsere Mitarbeitenden haben oft auch selbst Kinder", erläutert Mittner. Diese müssten dann länger bleiben und könnten sich nicht um die eigene Familie kümmern. "Ich bemerke da schon eine gewisse Frustration." Rechtlich wäre es zwar möglich, in einem solchen Fall das Jugendamt einzuschalten, das dann theoretisch eine Inobhutnahme einleiten könnte. Das sei aber "wenig praxistauglich".
Auch bislang schon habe die Stadt notorisch unpünktlichen Eltern die zusätzlichen Personalkosten in Rechnung gestellt, durch die geänderten Benutzungsbedingungen herrsche nun rechtliche Klarheit. Mittner betont, dass verspätete Abholungen kein akutes oder neues Problem seien, aber ein kontinuierlich bestehendes.