Harthausen in der Pfalz:Zwei Verdächtige nach Gasexplosion festgenommen

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Er war von Anfang an im Visier der Ermittler: Ein Mann aus Mittelfranken soll im September in der Pfalz eine schwere Explosion verursacht haben, etwa 200 Gebäude wurden dabei beschädigt. Der Mann schweigt bislang. Doch seine Freundin hat bereits ausgepackt.

Zunächst gehen zwei Lastwagen in Flammen auf, kurz danach explodiert ein Gastank. Auf dem Gelände eines Flüssiggasversorgers im pfälzischen Harthausen kommt es daraufhin zu einer Kettenreaktion: Weitere explodierte Tanks und glühende Teile schleudern mehrere Hundert Meter weit durch die Luft. Der Ort entgeht nur knapp einer Katastrophe.

Zweieinhalb Monate nach der verheerenden Gasexplosion sitzen nun zwei Verdächtige aus Mittelfranken in Untersuchungshaft. Der 40-jährige Mann und seine 26-jährige Freundin aus dem Raum Burgbernheim werden dringend verdächtigt, für die Explosion mit mindestens 16 Verletzten verantwortlich zu sein, wie der Frankenthaler Oberstaatsanwalt Hubert Ströber sagte. Die Frau habe ein Geständnis abgelegt und dabei auch den Mann belastet. Doch der mutmaßliche Haupttäter schweige zu den Vorwürfen.

Nach Schätzungen der Verbandsgemeinde wurden durch die Explosion etwa 200 Gebäude teils schwer beschädigt, Harthausen wurde zeitweise evakuiert. Mehrere Feuerwehrleute wurden teils schwer verletzt. Nach Angaben der Polizei werden drei von ihnen noch immer behandelt.

Der 40-Jährige war schon kurz nach der Tat ins Visier der Ermittler geraten. Er war früher mit der Tochter des Firmeninhabers in Harthausen liiert und soll der Familie über ein soziales Netzwerk gedroht haben. Gegen ihn wurde Haftbefehl wegen Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion und vorsätzlicher Brandstiftung erlassen. Er ließ sich widerstandslos festnehmen. Die Frau sitzt wegen Beihilfe in Untersuchungshaft. Sie habe ein "sehr weitgehendes Geständnis" abgelegt, das keine Fragen offengelassen habe, sagte Ströber.

Zum Motiv des Verdächtigen wollte sich der Oberstaatsanwalt nicht weiter äußern. Eifersucht sei möglich, es kämen aber auch andere Motive in Betracht, sagte er. Gegen den Mann gebe es weitere Vorwürfe aus der Vergangenheit, mit denen sich die Polizei in Franken beschäftige. So werde er beschuldigt, zwei Lastwagen in Brand gesetzt zu haben, die offenbar zur Firma seiner Ex-Freundin in Franken gehörten.

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