Tatverdacht erhärtet sich nicht
Zwei nach dem Brandanschlag auf die Hamburger Morgenpost festgenommene Männer sind wieder frei. "Ein Tatverdacht konnte letztlich auch nach ersten kriminaltechnischen Untersuchungen nicht erhärtet werden", teilte eine Polizeisprecherin mit.
Brandanschlag auf "Hamburger Morgenpost":Staatsschutz übernimmt Ermittlungen
Die Brandstifter kommen im Schutz der Dunkelheit. Mit einem Brandsatz legen sie ein Feuer im Gebäude der "Hamburger Morgenpost". Doch wer und was steckt dahinter?
Die beiden 35 und 39 Jahre alten Männer waren am frühen Sonntagmorgen vor der Polizei geflüchtet und anschließend in einer S-Bahn festgenommen worden. In ihren Vernehmungen durch Kriminalbeamte des Staatsschutzes hätten sie bestritten, etwas mit der Brandstiftung zu tun zu haben. Nach einer erkennungsdienstlichen Behandlung seien sie entlassen worden.
Polizei schließt Zusammenhang mit Karikaturen nicht aus
Unbekannte hatten am frühen Sonntagmorgen von einem Hinterhof aus mehrere Steine und mindestens einen Brandsatz in das Archiv der Boulevardzeitung im Hamburger Stadtteil Ottensen geworfen. Akten gerieten in Brand, die Feuerwehr konnte ein Ausbreiten der Flammen aber verhindern. Menschen kamen nicht zu Schaden. In der Nacht hatten sich keine Redaktionsmitarbeiter in dem Gebäude aufgehalten.
Gedenkveranstaltung in Paris:Netanjahu lud sich selbst ein, Frankreich fragte Abbas an
Israels Ministerpräsident demonstrierte gemeinsam mit dem Palästinenserpräsidenten gegen Gewalt und Terror. Eine Annäherung im Nahostkonflikt, jubilierten viele. Doch den symbolträchtigen Bildern ging offenbar ein diplomatisches Debakel voraus.
Die Tat sorgte für große Beunruhigung in Hamburg. Die Mopo hatte nach dem Terroranschlag in Paris islamkritische Karikaturen des Satiremagazins Charlie Hebdo auf ihrer Titelseite mit der Schlagzeile nachgedruckt: "So viel Freiheit muss sein!". Die Hamburger Polizei schloss nicht aus, dass der Anschlag im Zusammenhang mit der Berichterstattung über die Ereignisse in Frankreich steht.
Mopo verstärkt Schutzmaßnahmen
Die Schutzmaßnahmen bei der Zeitung wurden nach dem Anschlag verstärkt. "Unsere Sicherheitsmaßnahmen haben wir in enger Absprache mit der Polizei verstärkt", sagte Chefredakteur Frank Niggemeier am Sonntag in einem Interview. Die Beschäftigten seien schockiert und besorgt. "Ein solcher Anschlag lässt hier niemanden unberührt. Aber wir werden jetzt weder in Panik noch in Hysterie verfallen."