Grubenunglück in Ermenek:Rettungskräfte bergen zwei tote Kumpel

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Wenige Tage nach dem Unglück: Angehörige der verunglückten Bergleute säumen den Rand der Kohlemine im türkischen Ermenek. (Foto: AFP)
  • Zwei der 18 verschütteten Kumpel sind tot.
  • Auch die Chancen für die übrigen Bergleute stehen nach Aussagen des türkischen Energieministers schlecht.
  • Das Abpumpen des gefluteten Stollens geht nur langsam voran.

Zwei der 18 verschütteten Kumpel werden tot geborgen

Zehn Tage nach dem Grubenunglück in der südtürkischen Stadt Ermenek haben Rettungskräfte zwei Leichen aus der Kohlemine geborgen. Das bestätigte der türkische Energieminister Taner Yildiz am Freitag. "Die Autopsieproben wurden zusammen mit DNA-Proben von Familienangehörigen in ein Labor nach Ankara geschickt, um die Toten zu identifizieren", sagte Yildiz. Die Chancen, die verbliebenen 16 Bergleute noch lebend zu bergen, seien nach Aussagen von Yildiz gering. Es gelinge es nur langsam, Wasser und Schlamm aus dem Stollen abzupumpen. Die Arbeit werde zudem durch den Austritt von Gasen erschwert.

Das Unglück

In der Mine in der Provinz Karaman waren Ende Oktober in mehr als 300 Metern Tiefe 18 Arbeiter verschüttet worden. Nach den übrigen 16 wird weiter gesucht. Die Ursache des Unglücks ist noch unklar. Die Überflutung der Kohlegrube in Ermenek ist ersten Ermittlungen zufolge auf einen Wassereinbruch aus einem stillgelegten Nachbarstollen zurückzuführen. Das "über Jahre angesammelte Wasser in einem früheren Stollen" sei plötzlich über die 34 Kumpel hereingebrochen, von denen noch immer 18 vermisst werden, sagte der Staatsanwalt von Ermenek am Montag unter Berufung auf einen vorläufigen Expertenbericht. Eine detaillierte Ursachenforschung sei aber erst nach der Bergung aller Opfer möglich, sagte der Staatsanwalt weiter.

Bergbau in der Türkei

In der Türkei sterben immer wieder Menschen bei Bergbau-Unfällen. Vier Tage nach dem Unglück in Ermenek sind in der Provinz Bartin im Norden der Türkei zwei chinesische Arbeiter in einer privat betriebenen Mine tödlich verunglückt. Im Mai waren bei einem schweren Grubenunglück im westtürkischen Soma 301 Bergleute ums Leben gekommen. Das Minenunglück in Ermenek hat die seit damals schwelende Debatte über mangelnde Sicherheit im türkischen Bergbau neu entfacht.

© Süddeutsche.de/dpa/AFP/dayk - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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