Großbritannien:Todesschütze erschießt sich selbst

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Die Briten atmen auf: Die Suche nach dem flüchtigen Todessschützen hat nach einer Woche ein dramatisches Ende genommen.

Eine der spektakulärsten Verbrecherjagden in Großbritannien hat ein dramatisches Ende gefunden: Der 37-jährige mutmaßliche Mörder Raoul M. erschoss sich - umstellt von Polizisten - selbst, wie die Polizei am Samstag mitteilte.

Polizeiexperten an dem Ort, an dem sich der mutmaßliche Mörder erschossen hat: Eine Woche lang war die Polizei auf der Jagd nach Raoul M. Nun hat die Suche ein tragisches Ende genommen. (Foto: ap)

Nach einer tagelangen Großfahndung, die zum Teil live im Fernsehen übertragen wurde, hatte die Polizei den Flüchtigen am Freitagabend bei Newcastle im Nordosten Englands gestellt. Der 37-Jährige sei gegen 2.20 Uhr am Morgen (Ortszeit) in einem Krankenhaus in Newcastle gestorben, teilte die Polizei mit. Zuvor hatte die Polizei berichtet, der Gesuchte habe offensichtlich "auf sich selbst geschossen" und sei zur Behandlung in ein Krankenhaus eingeliefert worden.

M. war nach einwöchiger Flucht in Rothbury nördlich von Newcastle an einem Flussufer in die Enge getrieben worden. Sechs Stunden lang versuchten Experten nach Polizeiangaben bei strömendem Regen, den bewaffneten Mann zur Aufgabe zu bewegen, bis dieser seinem Leben ein Ende setzte. Die Polizei gab nach eigenen Angaben keine Schüsse ab.

Die Flucht des Mannes hatte Großbritannien tagelang in Atem gehalten. Der 37-Jährige soll am 3. Juli in Gateshead südlich von Newcastle auf seine 22-jährige Ex-Freundin, deren 29-jährigen Lebensgefährten und einen 42-jährigen Polizeibeamten geschossen haben. Der Lebensgefährte starb, die anderen beiden wurden schwer verletzt. Der mutmaßliche Täter konnte fliehen. Daraufhin startete eine der größten Fahndungen in der Geschichte des Landes.

Für die Suche nach dem flüchtigen Todesschützen wurden Polizeibeamten aus ganz Großbritannien abgestellt, darunter mehrere Scharfschützen. Von den Fernsehsendern wurde am Freitag live übertragen, wie die Polizei mit gepanzerten Fahrzeugen und Hubschraubern nach M. suchte. Demnach wurden zwei mutmaßliche Komplizen verhaftet, die dem Gesuchten bei seiner Flucht rund um Newcastle geholfen haben sollen. Die Polizei stellte nach eigenen Angaben außerdem drei Handys und Campingausrüstung sicher, die der mutmaßliche Mörder und seine Helfer genutzt haben sollen.

Der dreifache Familienvater wurde in der Presse als gewalttätiger Steroid-abhängiger Bodybuilder und Ex-Türsteher geschildert. Die Polizei hatte eine Belohnung von 10.000 Pfund (12.000 Euro) ausgesetzt und die Bevölkerung ausdrücklich vor dem Mann gewarnt. In der eigentlich verschlafenen Ortschaft Rothbury in Northumberland wurden alle Bewohner aufgefordert, Türen und Fenster zu schließen und das Haus nicht zu verlassen.

© sueddeutsche.de/AFP/che - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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