In einer katholischen Schule im britischen Leeds ist Anfang der Woche eine Lehrerin während des Unterrichts erstochen worden. Nachdem direkt am Tag der Tat ein 15-Jähriger festgenommen worden war, wurde nun ein weiterer Schüler von den Behörden in Gewahrsam genommen, dann jedoch wieder freigelassen worden. Die Ermittler waren einem Bericht der Daily Mail zufolge über Recherchen in sozialen Netzwerken auf seine Spur gekommen.
Dem 15-jährigen Täter, der bereits eine Aussage vor einem Jugendgericht gemacht hat und weiter in Haft ist, wird vorgeworfen, am Montag vor den Augen zahlreicher Schüler mit einem Messer mehrfach auf seine 61-jährige Spanischlehrerin eingestochen zu haben. Zwei Schüler berichteten der BBC, dass Kinder nach dem Angriff schreiend aus einem Klassenzimmer gerannt seien. Andere Lehrer hielten den Schüler unmittelbar nach der Tat fest.
Die Lehrerin war ins Krankenhaus gebracht, dort aber für tot erklärt worden. Sie unterrichtete seit etwa 40 Jahren an der katholischen Schule und stand kurz vor der Pensionierung. Auf die Schule gehen nach Angaben der Homepage knapp 1000 Schüler im Alter von 11 bis 16 Jahren.

Am Mittwoch hatte Papst Franziskus den Angehörigen des Opfers sowie den schockierten Schülern, Eltern und Kollegen sein Beileid ausgesprochen. "Ich kenne keinen, der sie nicht mochte", sagte eine Schülerin nach Angaben britischer Medien, "Man hätte sich keine bessere Lehrerin wünschen können." Vor der Schule legten unzählige Einwohner von Leeds Blumen nieder. Hunderte Schüler verabschiedeten sich mit zum Teil sehr emotionalen und persönlichen Abschiedbriefen und Plakaten von der Lehrerin.
Die Polizei sagte, zu den Hintergründen der Tat sei bisher nichts bekannt. Die Generalsekretärin der Lehrergewerkschaft, Christine Blower, sagte: "Entsetzliche Ereignisse wie dieses sind zum Glück sehr selten, aber dass eine Lehrerin an ihrem Arbeitsplatz stirbt, der doch ein sicherer Ort sein soll, das ist verstörend."