Flüchtlinge in Frachtcontainern
Im Hafen von Harwich im Südosten Englands sind am Donnerstagabend 68 Menschen in vier Frachtcontainer entdeckt worden. Sieben von ihnen, darunter zwei Schwangere, wurden in ein Krankenhaus in der Stadt Colchester gebracht. Die 61 übrigen Personen wurden an die britische Einwanderungsbehörde überstellt.
Bei der Gruppe handelt es sich nach Behördenangaben offenbar um 35 Afghanen, 22 Chinesen, zehn Vietnamesen und einen Russen, die illegal nach Großbritannien einreisen wollten. Unter den Flüchtlingen befinden sich 15 Kinder.
"Die Patienten, die ins Krankenhaus eingeliefert wurden, klagten über Schmerzen in der Bauchgegend und der Brust sowie über Schwächegefühle", teilten die Rettungskräfte mit. Allerdings seien bei keinem der Eingelieferten ernsthafte gesundheitliche Probleme festgestellt worden.
Schiff kam aus den Niederlanden
Nach Angaben des Sanitätsdienstes kamen die vier Lastwagen mit den Containern offenbar mit dem Fährschiff Stena Hollandia aus den Niederlanden. Die vier Fahrer, offenbar Polen, wurden dem Innenministerium zufolge wegen des Verdachts auf Menschenschmuggel festgenommen und werden derzeit befragt.
Jedes Jahr wagen Tausende Migranten die illegale Einreise nach Großbritannien an Bord von Lastwagen, selten jedoch in Frachtcontainern. Wie der britische Guardian berichtet, waren im Februar 2014 ebenfalls in Harwich 15 Flüchtlinge in einem Lastwagen entdeckt worden. Bei der Rückführung der Migranten waren zwei Männer von einer Fähre in die Nordsee gesprungen, um zurückzuschwimmen, und ertrunken.
Im August waren 35 Menschen in einem Container in den Tilbury Docks in der Grafschaft Essex in Südwestengland entdeckt worden - einer der Flüchtlinge war darin gestorben. 13 weitere Flüchtlinge hatten sich in einem Lastwagen versteckt und waren bis Dartford Crossing in der südostenglischen Grafschaft Kent gekommen.