Bangladesch:Mehrere Dutzend Tote bei Großbrand in Wohngebäude

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In dem Haus soll sich auch ein Lager für Chemieprodukte befunden haben. Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art.

Bei einem Großbrand in Bangladeschs Hauptstadt Dhaka sind mehr als 70 Menschen ums Leben gekommen. Darüber hinaus seien 50 Menschen verletzt ins Krankenhaus gebracht worden, wie Behörden mitteilten. Rund 200 Helfer arbeiteten am Unglücksort, um weitere Leichen zu bergen.

Das Feuer sei am Mittwochabend im Erdgeschoss eines vierstöckigen Gebäudes in der Altstadt ausgebrochen, bevor es sich dann auf drei benachbarte Häuser ausgebreitet habe.

Die Zeitung The Daily Star berichtete, im Erdgeschoss des fünfstöckigen Gebäudes habe sich auch ein Lager für Chemieprodukte befunden. Die Dhaka Tribune berichtete, das Feuer sei mittlerweile unter Kontrolle. Wegen der Chemikalien und Kunststoffprodukte habe sich das Feuer sehr schnell ausgebreitet.

Unklare Brandursache

Über die Ursache für den Brand gab es zunächst keine Auskünfte. Die Dhaka Tribune zitierte aber einen Augenzeugen, dem ein Geschäft gegenüber des Lagers gehört. Resaul Karim sagte, zunächst sei der Gaszylinder eines Privatautos vor dem Gebäude explodiert. Das Feuer habe sich über Stromkabel ausgebreitet und zur Explosion eines Elektro-Trafos geführt. Das Gebäude mit den Chemikalien habe sofort in Flammen gestanden.

Nach Einstürzen und Bränden mit zahlreichen Todesopfern hat die Behörden des Landes verbesserte Regelungen für die Gebäudehaltung versprochen. So sollten etwa Chemikalien-Lager aus Wohnhäusern verschwinden. Im Jahr 2010 waren in Dhaka den Angaben zufolge bei einem Brand in einem Gebäude, in dem ebenfalls Chemikalien lagerten, mehr als 120 Menschen ums Leben gekommen.

Damals wurde als Konsequenz gefordert, Depots für Chemieprodukte aus solchen Gebieten zu verlegen. 2012 brannte eine Bekleidungsfabrik am Rande von Bangladesch nieder. Mindestens 112 Menschen, die hinter verschlossenen Toren festsaßen, kamen damals um. Weniger als sechs Monate später stürzte ein anderes Gebäude mit Bekleidungsfabriken ein. Dabei starben mehr als 1100 Menschen.

© SZ.de/dpa/afp - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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