Glamorama:Crème brûlée an der Wand

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Wieder Eltern geworden: Ashton Kutcher und Mila Kunis. (Foto: Imago)

Das Neueste aus den Krankenhäusern dieser Welt: Mila Kunis und einige andere Hollywood-Promis haben Kinder bekommen. Nur: Was hat das mit Sigmar Gabriel zu tun?

Von Martin Wittmann

Sigmar, es ist immun! Auf diesen mysteriösen Satz stößt, wer lange genug im Internet nach Krankenhäusern sucht. Hat man den Satz einmal gelesen, lässt er einen nicht mehr los. Ein Ohrwurm von einem Satz. Was mag er bedeuten? Keine Sorge, das wird sich klären. Zunächst aber ein paar Gedanken, die sich das Gehirn gemacht hatte, bevor es sich die vermaledeiten Worte einfing.

So ging's eigentlich los: Krankenhäuser, an sich recht praktische Institutionen, leiden in unserer Nachrichtenwelt unter dem Kontext, in dem über sie berichtet wird. Zumeist werden sie erwähnt, wenn es um Opferzahlen und Todesfälle geht. Deshalb hier eine Reihe von Neuigkeiten, die Krankenhäuser in einem verdient erfreulichen Licht zeigen, nämlich in dem der Welt: In einem Spital in Genf hat Luxemburgs Prinzessin Claire, 31, am Montag ihr zweites Kind bekommen. Die in Hessen (und dort sicher in einem Krankenhaus) gebürtige Prinzessin wurde von einem Sohn entbunden. Ashton Kutcher, 38, und Mila Kunis, 33, beide Schauspieler, wurden am Donnerstag ebenfalls Eltern eines Jungen. Ob Kunis ihr zweites Kind wie schon das erste im Cedars-Sinai Medical Center in Los Angeles bekommen hat, ist nicht bekannt. Ihre Kollegin Amanda Seyfried, 30, sowie die Enkelin der Queen, Zara Tindall, 35, sind noch nicht ganz so weit, aber sie sind zumindest schwanger. Für Seyfried ist es das erste Kind, Zara Tindall hat 2014 eine Tochter im Gloucestershire Royal Hospital zur Welt gebracht. Und, Achtung, Sigmar Gabriel wird ja auch noch mal Vater. Seine Ehefrau Anke, von Beruf Zahnärztin, erwartet ein Mädchen. Die werdenden Eltern haben sich übrigens in der Notaufnahme der Uniklinik Halle kennengelernt. Auch wenn der Satz an dieser Stelle kaum mehr Sinn ergibt als an anderen, ist es doch unmöglich, nicht zu denken an: Sigmar, es ist immun!

Vor der Auflösung noch eine Erklärung, warum Menschen mit Vorliebe eben in Krankenhäusern auf die Welt kommen. Das hat historische Gründe, die auszuführen hier zu akademisch wäre, aber man kann sagen: Die medizinische Versorgung aller Beteiligten ist in Krankenhäusern oft besser als etwa in Rat-, Lauf- oder Baumhäusern. Was es aber tatsächlich für ein Neugeborenes bedeutet, im Krankenhaus erste ästhetische und olfaktorische Eindrücke vom Leben zu sammeln, ist eine andere Sache. Ausgerechnet viele Krankenzimmer muten an, als hätte jemand einen ehemals weißen Raum über Jahre beraucht. 50 Shades of Yellowbrown. Die Wände sehen nach Crème brûlée aus, und die Luft riecht nach ehrgeiziger Reinlichkeit. Wäre es andersherum, würde man sich nicht beschweren.

Mit welcher Farbe streicht man eigentlich Krankenzimmer? Kann man im Internet nachlesen. Die Firma Sigma etwa bietet da eine "robuste, sehr gut zu reinigende" Sorte. Sigmaresist Immun heißt die.

© SZ vom 03.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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