Getöteter Radfahrer in Berlin:Entschädigung nach Unfall

Der tödliche Fahrradunfall, den ein Diplomat im Dienste Saudi-Arabiens Mitte Juni in Berlin mit seinem Porsche verursachte, hat offenbar ein Nachspiel.

Von Verena Mayer, Berlin

Der tödliche Fahrradunfall, den ein Diplomat im Dienste Saudi-Arabiens Mitte Juni in Berlin mit seinem Porsche verursachte, hat offenbar ein Nachspiel. Kein strafrechtliches zwar, Diplomaten genießen Immunität. Medienberichten zufolge soll es jedoch ein Treffen zwischen einem saudi-arabischen Minister und der Witwe des getöteten Radfahrers gegeben haben. Wie die Bild-Zeitung berichtet, hat der Minister für Kultur und Medien, Awwad Alawwad, am Wochenende die Ehefrau und einen Neffen des verstorbenen Michael E. besucht. Es soll eine finanzielle Entschädigung in Aussicht gestellt worden sein, über die allerdings Stillschweigen vereinbart wurde. Bekannt wurde nur, dass die Begegnung "angenehm und warmherzig" verlaufen sei. Schon zuvor hatte sich die Botschaft Saudi-Arabiens in einem Brief an die Öffentlichkeit gewandt und ihr Beileid ausgedrückt. Der 55-jährige Mann war auf einem Radweg in Neukölln unterwegs, als ein saudischer Diplomat, der mit seinem Porsche Cayenne im absoluten Halteverbot stand, die Autotür aufriss. Der Mann hatte keine Chance zu bremsen, er stürzte über die Tür und starb im Krankenhaus. Verkehrsexperten raten, die Fahrertür immer mit der rechten Hand zu öffnen, da durch die Drehung des Oberkörpers der Blick automatisch nach hinten gehe.

© SZ vom 05.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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