Gestohlenes Bild im US-Bundesstaat Virginia:Frau muss Renoir ans Museum zurückgeben

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Kehrt jetzt wieder an den Ort zurück, an dem es vor mehr als 60 Jahren gestohlen wurde. Das Gemälde "Landschaft am Ufer der Seine" von Pierre-Auguste Renoir. (Foto: AFP)

Sie erstand das Bild für sieben Dollar auf dem Flohmarkt und hoffte, es bei einer Auktion für Zehntausende Dollar verkaufen zu können. Doch jetzt hat ein US-Gericht entschieden, dass die Frau das Gemälde des französischen Malers Renoir nicht rechtmäßig besessen hat.

Ob die Dame wohl wusste, was sie da kauft? Nur sieben US-Dollar hat sie jedenfalls investiert, im Jahr 2009 auf einem Flohmarkt in West Virginia. Sie erstand ein etwa postkartengroßes Bild des französischen Impressionisten Pierre-August Renoir. "Landschaft am Ufer der Seine", gemalt vor 135 Jahren für eine Geliebte. Ein Original.

Drei Jahre später brachte die Frau das Bild zu einem Aktionshaus, um den Wert schätzen zu lassen. Die Experten prüften das Gemälde, befanden es für echt und bereiteten die Aktion vor. Damals hieß es, so berichtet das US-Portal TheWire, der Renoir werde wenigstens 75.000 US-Dollar einbringen. Doch kurz vor der Veranstaltung zog das Auktionshaus das Bild zurück. Die Justiz leitete Ermittlungen ein.

Jetzt hat ein Gericht in Virginia entschieden, dass die Frau das Bild zurückgeben muss. Rechtmäßiger Eigentümer sei das Kunstmuseum in Baltimore im Nachbarstaat Maryland.

Dort war der Renoir im Jahr 1951 gestohlen worden. Zuvor hatte das Bild eine bewegte Geschichte hinter sich. Zweimal wurde es verkauft, bis es in den Besitz der Kunstsammlerin Saidie May gelangte. Sie verlieh es im Jahr 1937 an das Museum in Baltimore. 14 Jahre später, kurz nach Mays Tod, wurde es von einem bis heute unbekannten Dieb entwendet. Doch in einem Katalog gestohlener Werke tauchte der Renoir niemals auf, wohl deshalb, weil das Bild niemals offiziell in die Ausstellung des Museums aufgenommen worden war.

"Wir freuen uns, Ende März die Heimkehr des Bildes zu feiern", hieß es jetzt in einer Erklärung des Museums, das sich darüber freut, dass es den Rechtsstreit um die Eigentümerschaft des Bildes für sich entschieden hat.

"Wenigstens muss die Frau nicht weit fahren, um das Bild zu sehen", schreibt TheWire. Ein Satz, der die Dame wohl kaum trösten wird.

© Süddeutsche.de/AFP/olkl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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