Geplanter Selbstmord:Dirigent stirbt durch Sterbehilfe

Der ehemalige BBC-Dirigent Edward Downes und seine Frau sind tot. Sie haben sich von der Schweizer Organisation Dignitas beim Sterben helfen lassen.

Ein bekannter britischer Dirigent und seine Frau haben in der Schweiz mit Unterstützung der umstrittenen Sterbehilfe-Organisation Dignitas Selbstmord begangen. Das Paar sei "friedlich und unter den Umständen, die sie selbst gewählt haben, gestorben", teilte die Familie des 85-jährigen Edward Downes und seiner 74-jährigen Frau Joan am Dienstag in einer Erklärung an die britische Rundfunkanstalt BBC mit.

Downes, der 40 Jahre lang für ein Orchester der BBC tätig war, habe auf eine "lange, kraftvolle und angesehene Karriere" als Dirigent zurückblicken können. Inzwischen sei er jedoch fast blind und taub, seine Frau unheilbar krank gewesen, erklärten die Angehörigen.

Mehr als 100 zumeist schwerkranke Briten haben bisher Sterbehilfe bei Dignitas in Anspruch genommen. In der Schweiz wird aktive Sterbehilfe toleriert.

Kürzlich hat sich der in der Sterbehilfe aktive Verein Exit Richtlinien auferlegt, in denen unter anderem der Grundsatz festgehalten ist, dass der Verein nur solche Menschen in den Tod begleiten darf, die wegen eines schweren Leidens, verursacht durch Krankheit, Unfall oder Behinderung, sterben möchten. Dignitas hatte diese Standesregeln nicht unterzeichnet.

© AFP/dpa/abis/liv - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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