Freiburg:Prozess um getötetes Kind: Stiefvater gesteht

Schon am ersten Tag vor Gericht macht der Angeklagte ein grausames Geständnis.

Im Prozess um den Tod des kleinen Alessio hat der angeklagte Stiefvater ein Geständnis abgelegt. Er habe dem nackt auf dem Boden liegenden Dreijährigen zwei- bis dreimal mit der Faust in den Bauch geschlagen, sagte der 33-Jährige zum Prozessauftakt. Alessio starb an den Verletzungen. Er könne sich die Tat bis heute nicht erklären, sagte der Landwirt. Vermutlich habe er aus Angst vor dem Jugendamt und aus Überforderung gehandelt. Weitere Vorwürfe, er habe Alessio mindestens eineinhalb Jahre lang schwer misshandelt, wies er zurück. Auch seine Tochter, die jüngere Halbschwester Alessios, habe er nie geschlagen. Der Mann muss sich vor dem Landgericht Freiburg verantworten, ihm werden Totschlag und mehrfache schwere Kindesmisshandlung vorgeworfen. Alessio starb Mitte Januar auf dem Bauernhof der Familie bei Freiburg. Er "war einer Vielzahl körperlicher Übergriffe ausgesetzt", sagte der Staatsanwalt. Das Jugendamt soll Warnungen ignoriert und Alessio nicht ausreichend geschützt haben. Dem Angeklagten drohen bei einer Verurteilung bis zu 15 Jahre Haft.

© SZ vom 16.09.2015 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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