Freiburg:Polizei-Streit über sexuelle Übergriffe

Laut Bundespolizei haben in Freiburg 17 Männer zwei Frauen belästigt. Die örtliche Polizei widerspricht: Es seien nur drei Täter, und die Bundespolizei sei gar nicht zuständig. Ein solches Kompetenzgerangel ist höchst ungewöhnlich.

Haben in Freiburg 17 Männer zwei Frauen sexuell belästigt - oder war alles ganz anders? Über diesen Fall ist ein Kompetenzgerangel zwischen der örtlichen Polizei und dem Bundespolizeipräsidium in Potsdam ausgebrochen. Für Angaben der Bundespolizei, wonach es 17 Verdächtige gebe, bestünden "keine tatsächlichen Anhaltspunkte", teilte die Freiburger Polizei am Freitag mit. Zwar habe sich möglicherweise vor der Tat eine Gruppe - nach Angaben der Bundespolizei "dem äußeren Erscheinungsbild nach afrikanischer Herkunft" - in der Nähe aufgehalten. Auf deren Beteiligung gebe es aber keine Hinweise, hieß es in einer Mitteilung der Freiburger Polizei. Es gebe drei Verdächtige, diese seien festgenommen worden. Die Bundespolizei hatte zuvor die Zahl von etwa 17 Tatverdächtigen genannt, wollte Fragen dazu später aber nicht mehr beantworten.

Ein öffentliches Gegeneinander von Bundes- und Landespolizei ist sehr ungewöhnlich. Die Bundespolizei berief sich auf die Aussage eines Opfers. Die Ermittlungen führt aber nicht die Bundes-, sondern die Freiburger Polizei. Diese teilte mit, dass es sich bei den drei Festgenommenen um Migranten aus Gambia im Alter von 18, 19 und 20 Jahren handelt. Ihnen wird vorgeworfen, zwei junge Frauen am Montagabend in einem Park bedrängt und sexuell belästigt zu haben. Die Frauen konnten in eine nahe gelegene Dienststelle der Bundespolizei flüchten. Die Landespolizei kam hinzu.

© SZ vom 29.10.2016 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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