Flug in Indonesien:Passagiere weigern sich, mit Stinkfrucht an Bord abzuheben

Eine geöffnete Durian-Frucht (Foto: Sadiq Asyraf/dpa)
  • In Indonesien haben sich Passagiere geweigert, gemeinsam mit Durian-Früchten an Bord zu fliegen.
  • Das Obst musste wieder ausgeladen werden - das Verkehrsministerium prüft nun ein Transportverbot.

Die Durian-Frucht ist nicht nur stachelig, ihr Geruch reizt auch die Nase - so unerträglich stark, dass Passagiere den Start eines indonesischen Flugzeugs verhinderten. Nicht eine Stunde wollten sie mit der Stinkfrucht an Bord in der Luft bleiben.

Der Flug der Gesellschaft Sriwijaya Air sollte vom Flughafen Bengkulu auf Sumatra nach Jakarta gehen. Doch schon kurz nach dem Boarding drängten die Fluggäste wieder zu den Türen. Der Grund: Eine Ladung der in Südostasien zwar beliebten, aber extrem faulig riechenden Frucht sollte im Frachtraum der Maschine mitfliegen. Die Crew habe versucht, zu beschwichtigen, erzählte ein Passagier der Nachrichten-Website Kompas. Der Geruch werde sich nach dem Start schnell verflüchtigen, habe es geheißen. Doch die Reisenden protestierten und zwangen die Besatzung schließlich, die Früchte wieder auszuladen.

Die Airline betonte, die Ladung sei gut verpackt gewesen. Ein nicht versiegelter Rest der Frucht aber könnte den Gestank verursacht haben, räumte sie ein.

Geruch von Kanalisation

Durian gilt in Südostasien wegen ihres cremigen Fruchtfleisches und ihres an Blauschimmelkäse erinnernden Geschmacks als "Königin der Früchte". Ihre Gegner vergleichen ihren penetranten Geruch dagegen mit den Ausdünstungen von Kanalisation, Erbrochenem oder ungewaschenen Socken.

In manchen Hotels, bei vielen Fluggesellschaften und auch in einigen öffentlichen Verkehrsmitteln in Südostasien ist das Mitbringen der Früchte längst verboten. In Indonesien sind Durian-Ladungen in Frachträumen von Passagiermaschinen bislang allerdings gestattet. Nach dem Vorfall aber will das indonesische Verkehrsministerium diese Regel jetzt prüfen, sagte ein Sprecher des Flughafens. Letztendlich gehe es um das Wohl der Passagiere.

© SZ.de/dpa/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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