Flensburg:43 Jahre alter Mordfall aufgeklärt

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Im Januar 1970 wird eine junge Frau wenige Meter von ihrem Elternhaus überfallen, ausgeraubt und stranguliert. Dank moderner DNA-Analysen wurde der Fall nun endlich aufgeklärt. Der mutmaßliche Täter kann jedoch nicht mehr belangt werden.

Fast auf den Tag genau nach 43 Jahren ist der Mord an einer 20-Jährigen in Flensburg aufgeklärt. Anhand von DNA-Spuren konnte ein zur Tatzeit 20 Jahre alter Bundeswehrsoldat als mutmaßlicher Täter ermittelt werden, wie die Polizei mitteilte.

Strafrechtlich zur Verantwortung kann der Mann allerdings nicht mehr gezogen werden. Er starb im Juli 2012 eines natürlichen Todes.

Der mutmaßliche Täter war bereits wenige Tage nach dem Mord ins Visier der Ermittler geraten. Die Tat konnte ihm allerdings 1970 nicht nachgewiesen werden. Mit Hilfe neuer DNA-Untersuchungsmethoden konnte der Fall im vergangenen Jahr noch einmal neu aufgerollt werden.

Eisenbahnbedienstete hatten den leblosen Körper der Frau am 7. Januar 1970 in einem Waldstück abseits des damaligen Güterbahnhofgeländes gefunden. Das Opfer wies massive Verletzungen auf. Die Obduktion des Leichnams ergab, dass die junge Frau stranguliert wurde.

Die Polizei geht davon aus, dass der Mann die Gleichaltrige gegen 22.30 Uhr wenige Meter vor Erreichen ihres Elternhauses überfiel. Nach der Tat versteckte er den Leichnam mit Kartons, die er am Tatort gefunden hatte. Anschließend nahm er die Handtasche und vermutlich auch die Geldbörse seines Opfers an sich.

Mutmaßlicher Täter gibt freiwillige Speichelprobe ab

Im Frühjahr 2012 ermittelte die Polizei in dem Fall erneut, nahm auf freiwilliger Basis Speichelproben. Auch der mutmaßliche Täter ließ sich testen. Ende August stellten Experten des Landeskriminalamtes bei einer der untersuchten Proben außergewöhnliche Übereinstimmungen mit den am Opfer sichergestellten DNA-Spuren fest.

Der damals 20-Jährige war seinerzeit in der örtlichen Kaserne stationiert. Neben der DNA-Übereinstimmung belaste ihn zusätzlich ein weiteres Indiz. Nähere Angaben dazu wollte die Flensburger Polizei aber nicht machen. Der bis zu seinem Tod unweit von Flensburg lebende mutmaßliche Täter konnte nicht mehr mit den Vorwürfen konfrontiert werden.

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