Sprung aus Stratosphäre:Baumgartner ist sicher gelandet

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Er steigt aus der Kapsel, salutiert und stürzt sich vom Rand des Weltalls in die Tiefe. Dann die Erleichterung: Felix Baumgartner hat den Sprung aus der Stratosphäre überlebt. Der 43-Jährige ist nach minutenlangem freien Fall sicher am Boden angekommen.

Das Team jubelt: Der Fallschirm hat sich geöffnet, Baumgartner ist sicher gelandet. (Foto: AFP)

Extremsportler Felix Baumgartner ist nach seinem Sprung aus der Stratosphäre sicher gelandet. Der 43-jährige Österreicher habe in seinem minutenlangen freien Fall aus knapp 39 Kilometern Höhe Schallgeschwindigkeit überschritten und damit Geschichte geschrieben, berichteten die Organisatoren in Roswell im US-Staat New Mexico. Ob er tatsächlich die Schallmauer durchbrochen hat, steht erst in einigen Tagen nach der genauen Auswertung aller Messwerte offiziell fest.

Am Anfang des freien Falls gab es aber eine Schreckminute: Kurz nachdem sich Baumgartner in die Tiefe stürzt, beginnt er zu taumeln, dreht sich scheinbar mehrmals um die eigene Achse. Doch dann bringt er seinen Körper wieder unter Kontrolle und fliegt minutenlang als heller Punkt der Erde entgegen. Schließlich geht auch der Fallschirm des 43-Jährigen auf, in seinem Team brandet Jubel auf. Zum Schluss legt Baumgartner sogar noch eine saubere Landung hin, steht auf beiden Beinen, scheint unversehrt.

Nur Minuten später schart sich ein Kamerteam um den Rekordhalter, der gibt ein Interview und reißt schließlich beide Arme in die Luft. Fünf Jahre lang hat sich der Österreicher auf den Sprung vorbereitet. Jetzt hat er auf jeden Fall zwei Weltrekorde gebrochen: den höchsten bemannten Ballonflug und den höchsten Fallschirmsprung. Ein erster Rekordversuch vor wenigen Tagen musste abgebrochen werden.

Es sind faszinierende Bilder, die Sonntagabend live im Fernsehen und im Internet zu sehen sind: Die Erde von oben, Baumgartner im Astronautenanzug und schließlich der Sprung. Eine Ersatzhandlung für die Generation, die die Mondlandung noch nicht miterlebt hat, beschreibt ein Fernsehmoderator das Spektakel. Zuvor war der Start immer weiter verschoben worden, dreieinhalb Stunden später als geplant hob der Sportler in einer Kapsel an einem Heliumballon ab.

Auch der vorherige Rekordhalter, Joe Kittinger, verfolgte Baumgartners Versuch - der 84-Jährige sprang 1960 aus 31 Kilometern Höhe. Während des Aufstiegs hielt er als einziges Teammitglied stets Funkkontakt. Einen Rekord kann Kittinger trotz des geglückten Wagnisses weiter für sich beanspruchen: Die Bestmarke für den längsten freien Fall verpasste Baumgartner um 17 Sekunden. Der frühere US-Soldat befand sich bei seinem Rekord vor 52 Jahren 4:36 Minuten im freien Fall.

© Süddeutsche.de/dpa/dapd/vks - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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