Erdrutsch in China:Zahl der Opfer steigt, Hoffnung schwindet

Vier Tage nach den verheerenden Erdrutschen im Nordwesten Chinas ist die Zahl der Todesopfer auf mehr als 1100 gestiegen. Hunderte Menschen werden noch vermisst.

Vor vier Tagen gingen die verheerenden Erdrutsche im Nordwesten Chinas nieder und noch immer graben sich die Retter durch die Schlammassen auf der Suche nach Überlebenden. Doch die Hoffnung schwindet. Die Zahl der Toten ist auf mehr als 1100 gestiegen, über 600 Menschen wurden nach Behördenangaben vom Mittwochabend noch vermisst.

Wettlauf mit der Zeit: Die Retter suchen immer weiter - doch die Hoffnung noch Überlebende zu finden sinkt. (Foto: AP)

Mit Baggern und Sprengstoff versuchten die Soldaten am Mittwochabend, vor dem Beginn neuer Regenstürme durch den Taifun Dianmu, Unrat, Geröll und Schlamm abzutragen. Dadurch wird der Fluss Bailong blockiert, der die Stadt Zhouqu durchzieht.

Durch die Blockade des Flusses entstand eine Art Stausee und die Behörden befürchten, Dianmu könnte weitere Dreck- und Wasserlawinen auslösen. Vorsorglich wurden die am meisten gefährdeten Gebiete evakuiert.

In der Mitte des Schlammsees entdeckten Soldaten in einem Hotel einen 50-jährigen Mann, der seit Samstag im zweiten Stockwerk eingeschlossen war. Nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua hatte Wang Dianlan von getrockneten Nudeln gelebt. Er sei völlig ausgetrocknet, sein Zustand aber stabil. Nach Angaben staatlicher Medien zogen die Helfer am späten Abend einen zweiten Überlebenden aus den Trümmern, Einzelheiten waren zunächst nicht bekannt.

Hoffnung, weitere Überlebende zu finden, hatten die Retter aber kaum noch.

Die gewaltigen Erdrutsche waren durch heftigen Monsunregen in der Provinz Gansu ausgelöst worden und hatten mehrere Dörfer unter sich begraben. Am schwersten betroffen war die Region um Zhouqu.

Der Taifun Dianmu richtete unterdessen in Südkorea schwere Schäden an. Fünf Menschen starben nach Angaben der Behörden, Dutzende Häuser wurden zerstört, Flüge annulliert und Fährverbindungen unterbrochen.

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