Erdbeben in China:88-Jährige nach 50 Stunden aus den Trümmern gerettet

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Helfer beim Einsatz im Erdbebengebiet. (Foto: Getty Images)

Die Bergung einer 88 Jahre alten Frau gibt den Helfern nach dem Erdbeben in der chinesischen Provinz Yunnan Hoffnung, doch die Lage in den betroffenen Gebieten bleibt angespannt. Den Einsatzkräften macht vor allem ein plötzlich entstandener See zu schaffen.

  • Die Zahl der Toten nach dem verheerenden Erdbeben in der chinesischen Provinz Yunnan steigt auf 589.
  • Hoffnung gibt den Rettungskräften die Bergung einer 88 Jahre alten Frau, die mehr als 50 Stunden unter den Trümmern gelegen hat.
  • Ein plötzlich entstandener See erschwert den Einsatz der Helfer.
  • Die Behörder warnen vor dem Ausbruch von Seuchen.

Rettung nach 50 Stunden

Nach dem verheerenden Erdbeben in der Provinz Yunnan ist eine 88 Jahre alte Frau lebend aus den Trümmern geborgen worden. Sie sei mehr als 50 Stunden lang verschüttet gewesen, heißt es in chinesische Staatsmedien. Die Zeitung Yunnan Information Daily berichtet unter Berufung auf Mediziner, die Frau sei unverletzt, lediglich etwas schwach und unterzuckert.

Helfer dringen nur langsam in entlegene Dörfer vor

Die Lage im Erdbebengebiet bleibt angespannt. Die Zahl der Toten ist auf mindestens 589 gestiegen. Mehr als 2400 Menschen seien verletzt worden, berichtet das Staatsfernsehen CCTV unter Berufung auf die Behörden. Zehntausende Anwohner mussten in Sicherheit gebracht werden. Tausende Häuser wurden zerstört. Die Retter arbeiten sich nur langsam in entlegene Dörfer vor. Etwa 20 000 Soldaten, Polizisten und zivilen Helfer befinden sich in der Unglücksregion in der Gemeinde Ludian etwa 370 Kilometer nordöstlich der Provinzhauptstadt Kunming. 800 Räumfahrzeuge sollen Schutt und Geröll von versperrten Straßen schaffen.

Gesundheitsexperten warnen vor Seuchen

Die Trinkwasserversorgung von mindestens 300 000 Menschen ist beeinträchtigt, da das Beben mehrere Wasserrohre beschädigt hat. Die Regierung hat Tausende Zelte, Feldbetten und Schlafsäcke organisiert. Zudem stellen Helfer Notfallpakete mit Wasser und Lebensmitteln zusammen. Mit Helikoptern versuchen die Einsatzkräfte, die Hilfsgüter in die entlegenen Orte zu transportieren. Wegen starken Regens in der Region warnen Gesundheitsexperten vor dem Ausbruch von Seuchen.

Plötzlich entstandener See beeinträchtigt Arbeit der Helfer

Den Rettungskräften macht vor allem ein nach dem Beben entstandener See zu schaffen. Durch die Erschütterung ist über eine Breite von 300 Metern Schutt in ein Tal gestürzt und hat den Fluss Niulanjiang zu einem fünf Kilometer langen See anschwellen lassen. Heftiger Regen lässt das Wasser rapide steigen - am Dienstag stieg der Pegel lokalen Medienberichten zufolge um einen Meter pro Stunde.

Das Beben der Stärke 6,5 hatte sich am Sonntag ereignet. Seit 14 Jahren hat es der Provinzbehörde zufolge kein Beben mehr in dieser Intensität in der Provinz Yunnan gegeben.

© Süddeutsche.de/dpa/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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